Geldregen für Aktionäre Volkswagen schreibt Rekordgewinn

Wolfsburg (RPO). Volkswagen schüttet angesichts eines Rekordgewinns das Füllhorn über die Aktionäre aus. Der Aufsichtsrat schlug am Freitag vor, den Anteilseignern, darunter als größtem der Porsche-Holding, 2,26 Euro je Vorzugs- und 2,20 Euro je Stammaktie zu zahlen. Im Krisenjahr 2009 war die Dividende auf 1,66 Euro je Vorzugs- und 1,60 Euro je Stammaktie gekappt worden.

Der neue VW Jetta
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Für das laufende Jahr dämpfte der Vorstand die Erwartungen allerdings wegen der explodierenden Rohstoffkosten. Dennoch griffen Anleger zu - die VW-Vorzugsaktie notierte einem freundlichen Umfeld mit einem Kursaufschlag von fast sechs Prozent und war größter Gewinner im Dax.

Im abgelaufenen Jahr vervielfachte Europas größter Autokonzern den Jahresüberschuss dank kräftig gestiegener Verkaufszahlen auf 7,2 Milliarden Euro und übertraf die Erwartungen des Marktes deutlich. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Überschuss von 5,1 Milliarden Euro gerechnet. Der operative Gewinn vervierfachte sich fast auf 7,1 Milliarden. Zugleich stiegen die Barmittel binnen Jahresfrist um 75 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro. Damit ist der Wolfsburger Konzern nach Meinung von Experten gegen Überraschungen auf dem Weg an die Weltmarktspitze gewappnet.

Ermittlungen gegen Wiedeking

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen gegen die frühere Porsche-Spitze um Wendelin Wiedeking ausgeweitet und damit die Fusionspläne von VW und Porsche ins Wanken gebracht. Die Unternehmen müssen befürchten, dass die Ergebnisse der Untersuchungen für Schadensersatzklagen gegen Porsche genutzt werden.

Für das laufende stellte der Volkswagen-Vorstand weitere Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis in Aussicht. Der Anstieg der Zinsen, Wechselkursschwankungen und die explodierenden Rohstoffpreise würden die positiven Effekte steigender Absatzzahlen jedoch abschwächen. Dagegen werde der Konzern mit weiteren Einsparungen gegensteuern.

Volkswagen lieferte im vergangenen Jahr weltweit 7,2 Millionen Fahrzeuge aus, plus 13,7 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich um ein Fünftel auf knapp 127 Milliarden Euro und lag damit ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Der Konzern profitierte von der enormen Nachfrage aus China und kräftigen Exporten in die USA. Bereits im Jahr davor hatte der Wolfsburger Autobauer dank der Abwrackprämie einen Rekordabsatz eingefahren.

Die Weichen für weiteres Wachstum sind bereits gestellt: In den USA geht demnächst ein neues Werk an den Start, in Russland hat VW sich mit dem Autobauer GAZ zusammengetan, der dem Oligarchen Oleg Deripaska gehört. In einem Werk von GAZ sollen künftig mehr als 100.000 Autos der Marken VW und Skoda im Jahr vom Band rollen. VW hat bereits ein Werk in Russland und will seine Kapazitäten aufstocken.

(RTR/felt)
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