Umtauschprogramm Volkswagen will alte Diesel verschrotten - bis zu 10.000 Euro Prämie

Wolfsburg · VW plant die Verschrottung alter Diesel gegen Umtauschprämien - bundesweit. Für große Modelle kann diese Prämie bei bis zu 10.000 Euro liegen.

 Ein Diesel-Fahrzeug von Audi (Symbolbild).

Ein Diesel-Fahrzeug von Audi (Symbolbild).

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Volkswagen plant laut Medienberichten neue Umtauschprämien für Kunden mit Diesel-Autos. Dabei geht es um die Rücknahme und Verschrottung älterer Diesel-Fahrzeuge der Marken VW, Seat, Skoda und Audi mit den Abgasnormen 1 bis 4, wie die Nachrichtenagentur dpa und die „Bild“-Zeitung berichten. Autobesitzer, die den Umtausch wollen, sollen eine Prämie erhalten - diese soll den Angaben zufolge je nach Modell zwischen 1500 Euro und 10.000 Euro liegen.

In 14 Städten mit besonders belasteter Luft soll es neben der Prämie spezielle Zusatzangebote für Autos mit der Norm Euro 5 geben. Dazu zähle eine günstigere Finanzierung, berichtet die „Bild“-Zeitung. Ein Volkswagen-Sprecher kündigte an, am Donnerstag werde der Konzern die Details des Diesel-Umtauschprogramms vorstellen. Ziel sei es, drohende Fahrverbote zu verhindern.

Im kürzlich vorgestellten Diesel-Konzept der Bundesregierung sind Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Diesel neben Umtauschaktionen als Möglichkeit vorgesehen, um die Luft in Städten mit hoher Schadstoffbelastung zu verbessern. Bezahlen sollen dies die Autohersteller. Diese lehnen Hardware-Nachrüstungen aber ab.

Die große Koalition streitet derzeit über mögliche Milliarden-Bußgelder für Autobauer. Hintergrund ist die Weigerung der Hersteller, bei möglichen technischen Nachrüstungen älterer Diesel-Autos die Kosten vollständig zu übernehmen. Dies ist neben Kaufanreizen für sauberere Autos ein zentraler Punkt eines Maßnahmen-Pakets, auf das sich Union und SPD im Kampf gegen Fahrverbote geeinigt hatten.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lehnt Bußgelder gegen Autohersteller ab. Er setzt vor allem auf Kaufanreize. Die Hersteller würden „attraktive“ Umtauschprämien anbieten, es gehe um 1,4 Millionen Autos und ein Volumen von sieben Milliarden Euro, hatte er vergangene Woche gesagt.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass mit Opel der nächste deutsche Autobauer im konkreten Verdacht steht, die Abgase von Dieselfahrzeugen mit umstrittenen Software-Funktionen manipuliert zu haben. Das Bundesverkehrsministerium hatte einen amtlichen Rückruf für europaweit rund 100.000 Autos der Typen Insignia, Cascada und Zafira angekündigt. Darüber hinaus brummte die Staatsanwaltschaft München der VW-Tochter Audi ein Bußgeld von 800 Millionen Euro auf. Grund seien „Abweichungen von den regulatorischen Vorgaben“ bei bestimmten Dieselmotoren.

(wer/dpa/rtr)
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