Kampf um DSL Vodafone greift Telekom an

Berlin (PRO). Deutschlands Vodafone- und Arcor-Chef Fritz Joussen hat die Deutsche Telekom angegriffen. Joussen forderte den Bonner Konzern auf, schnell die Bedingungen zu schaffen, damit die Konkurrenz an das neue Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL angeschlossen wird.

 Vodafone-Chef Fritz Joussen.

Vodafone-Chef Fritz Joussen.

Foto: AP, AP

Zugleich kritisierte Joussen in der Tageszeitung "Die Welt" Pläne der Telekom, bis 2014 weite Teile Deutschlands mit Glasfasernetzen zu modernisieren und die bisherige Vermittlungstechnik durch die Umstellung auf Internettechnologie überflüssig zu machen.

Das Unternehmen will dem Bericht zufolge durch den Umbau Personal- und Übertragungskosten sparen und 7000 ihrer 7900 Schaltstellen schließen. An einem Großteil dieser Hauptverteiler haben sich jedoch Konkurrenzunternehmen wie die Vodafone-Tochter Arcor, Hansenet und Versatel angeschlossen, um ihre Kunden mit schnellen Internetzugängen zu erreichen. Auf dieser "letzten Meile" hält die Telekom nach wie vor ein Monopol und muss den regulierten Zugang freigeben.

Durch den Netzumbau wird ein wesentlicher Teil der neuen Netztechnik in die Kabelverzweigerkästen verlagert, die meist an Straßen stehen. Dort will die Telekom ihre Konkurrenten aus Platzgründen nicht hineinlassen. Das Angebot der Telekom, die Konkurrenten könnten eigene Kästen daneben stellen und sich dort an das Telekom-Netz anschließen, hält Joussen nicht für durchführbar.

Den von der Telekom dafür verlangten Preis dafür bezeichnet Vodafone als 30 Mal zu hoch. "Weil unsere Preisvorstellungen zu weit auseinanderliegen, werden wir wohl einen Einigungsspruch der Bundesnetzagentur brauchen", sagt Joussen. Vodafone sei bereit, mehrere hundert Millionen Euro in das neue Netz zu investieren, sagte er der Zeitung. Aber für solche Investitionen müsse es Planungssicherheit geben.

(afp)
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