Vorsitzender der Agrarministerkonferenz "Verzicht auf Massentierhaltung nicht möglich"

Berlin (RPO). Der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Thüringens Ressortchef Jürgen Reinholz (CDU), glaubt trotz des Dioxin-Skandals an eine Zukunft für die Massentierhaltung. Langfristig könne nicht auf die auf Massenproduktion ausgerichtete konventionelle Landwirtschaft verzichtet werden, sagte Reinholz in einem Interview.

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Foto: dapd

Zwar fördere auch Thüringen die Biolandwirtschaft. "Wir werden ohne die konventionelle Landwirtschaft die Ernährung der Weltbevölkerung nicht sicherstellen können", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur.

Zugleich forderte Reinholz, das Strafmaß für Futtermittel-Panscher deutlich zu erhöhen. Trotz des gerade ausgearbeiteten Aktionsplans der Landwirtschaftsminister werde man "die kriminelle Energie" nie richtig in den Griff bekommen. Man müsse jedoch versuchen, sie "weitestgehend einzudämmen". Um das Vertrauen der Bürger in Fleischprodukte wiederherzustellen, müsse der Bund "klare Regelungen" finden, "dass Sie in Anlagen, wo Sie technische Fette schaffen, nicht gleichzeitig noch Futtermittel-Fette schaffen dürfen". Zudem müssten die Kontrollen verschärft werden, "damit jeder, der auch nur auf die Idee kommt, sich im Klaren ist, was ihm passiert, wenn es rauskommt".

(apd/felt)
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