Verschiedene Wirtschaftsprognosen für 2009

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Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Unklar sind jedoch Ausmaß und Dauer. Zuletzt korrigierten Wirtschaftsforscher wie auch Bundesregierung ihre Prognosen.
August: Führende Banken und Forschungsinstitute haben nach einem Zeitungsbericht ihre Wachstumsprognosen für Deutschland nach oben korrigiert. Nach den jüngsten positiven Konjunkturmeldungen rechnet die Deutsche Bank inzwischen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent im kommenden Jahr, nachdem sie zuvor 0,4 Prozent prognostiziert hatte
Der ZEW-Index bereitet Sorgen. Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Juli 2009 überraschend verschlechtert. Der entsprechende Index sank von 44,8 Punkten im Vormonat auf 39,5 Punkte, wie das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Experten hatten im Schnitt mit einer Verbesserung auf 47,4 Punkte gerechnet.
Die EU-Kommission erwartet in ihrer Frühjahrsprognose infolge der weltweiten Konjunkturkrise einen Einbruch der deutschen Wirtschaft von minus 5,4 Prozent. Für das nächste Jahr sagte Brüssel Deutschland ein leichtes Wachstum um 0,3 Prozent voraus.

Das Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsinstitute: Die Wirtschaft soll 2009 um 6,0 und 2010 um 0,5 Prozent schrumpfen. "Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Frühjahr 2009 in der tiefsten Rezession seit der Gründung der Bundesrepublik", heißt es in der Gemeinschaftsdiagnose.
Die deutsche Wirtschaft wird 2009 nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) weniger deutlich schrumpfen als von der Bundesregierung und anderen Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert. In seiner Konjunkturumfrage sagte das arbeitgebernahe Institut einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um gut 4,5 Prozent und für 2010 ein Wachstum von "allenfalls" rund 0,5 Prozent voraus.
Die Bundesregierung hatte Ende 2008 noch ein Minus von 2,25 Prozent für 2009 vorhergesagt. Die Frühjahrsprognose im April passt sich den Gegebenheiten an: Jetzt rechnet Berlin mit einem Minus von sechs Prozent. 2010 werde sich die Wirtschaft aber fangen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) verzichtete wegen der extrem instabilen Lage zuletzt auf eine Wachstumsprognose für 2010. Seit der Verschärfung der Finanzkrise liefen alle Vorhersagen der tatsächlichen Entwicklung drastisch hinterher, rechtfertigte DIW-Präsident Klaus Zimmermann die ungewöhnliche Entscheidung.

Als Folge der Finanzkrise befürchtet die Welthandelsorganisation (WTO) den schwersten Einbruch des Welthandels seit dem Zweiten Weltkrieg. Das Handelsvolumen werde 2009 um neun Prozent zurückgehen, sagte die Organisation voraus.
Eine ebenfalls sehr pessimistischste Prognose legte die Commerzbank vor. Das Finanzinsitut rechnet damit, dass die Wirtschaft bis zu sieben Prozent einbricht.
Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5 Prozent. Damit reduzieren sie ihre Erwartungen gegenüber der Januarprognose um 2,6 Prozentpunkte. Im kommenden Jahr werde die deutsche Wirtschaft mit einem minimalen Zuwachs von 0,2 Prozent praktisch stagnieren, hieß es.
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erwartet einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 4,3 Prozent. 2010 werde es wohl wieder leicht um 0,5 Prozent aufwärts gehen, erklärten die Konjunkturexperten. Damit sei die Finanzkrise stärker auf Deutschland durchgeschlagen als auf die meisten übrigen Länder des Euro-Raums. Trotz steigender Kurzarbeit werde für 2009 ein Anstieg der Arbeitslosenzahl um 1,1 Millionen erwartet.

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht Deutschland vor der schwersten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Institut rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im kommenden Jahr um 2,7 Prozent.
Das ifo-Institut rechnet mit einer langanhaltenden und schweren Rezession. Die Wirtschaftsleistung werde 2009 definitiv um mehr als 4 Prozent zurückgehen, sagte ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Auch für 2010 seien die Experten des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts "relativ pessimistisch".
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 2 Prozent.
Die Bundesbank geht davon aus, dass die Wirtschaft um 0,8 Prozent schrumpft. Die Aussichten hätten sich seit Herbstbeginn "markant verschlechtert". Auch ein kurzfristig deutlich schärferer Konjunktureinbruch wäre "keineswegs abwegig", erklärte die Bundesbank in ihrem vergangene Woche veröffentlichten Konjunkturbericht.

Die Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) rechnet mit einem Minus von 0,9 Prozent im kommenden Jahr. Zur Belebung von Konsum und Investitionen legte die Organisation bei der Präsentation ihres Konjunkturberichts Ende November der Bundesregierung Steuersenkungen nahe.
Der Internationale Währungsfonds sagte Anfang November einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,8 Prozent voraus.
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