Kirchliche Biermarke Hacklberg US-Weihnachtsmann bringt Brauerei Ärger

Passau (RPO). Die Bischöfliche Brauerei Hacklberg hat in einem Werbespot den amerikanischen Weihnachtsmann zum Einsatz gebracht. Die Kampagne sorgte für Unstimmigkeiten bei Bistum und Diözesen, die seit Jahren gegen die Verdrängung des europäischen Nikolauses protestieren. Jetzt will das Brauhaus auf seinen Werbeträger verzichten.

Impressionen von der Bierbörse 2009
53 Bilder

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Die Bischöfliche Brauerei Hacklberg in Passau will nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) auf den Einsatz des Weihnachtsmanns in ihrer Werbung verzichten. Wie Brauereichef Stephan Marold sagte, wurde die Reaktion auf den Spot im Internet und im Lokalfernsehen unterschätzt.

Darin ist ein Weihnachtsmann zu sehen, der den Versuchungen der heimischen Braukunst erliegt. So entdeckt er beim Verteilen der Geschenke eine Flasche Bier neben dem Christbaum und gönnt sich daraufhin eine Bierpause, bei der ihn ein Kind entdeckt.

In der katholischen Kirche wächst seit Jahren die Kritik an der Kommerzialisierung von Weihnachten, insbesondere an der Verdrängung der traditionellen Nikolaus-Figur durch den Weihnachtsmann. Erst am Wochenende hatte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx dazu aufgerufen, den Weihnachtsmann zu ignorieren: "Wir brauchen nicht den bärtigen, alten Mann im roten Filzkostüm, den Weihnachtsmann, den die Industrie erfunden hat, um an unser Geld zu kommen." Der heilige Bischof habe dagegen wirklich gelebt und Gutes getan.

Die Brauerei hat jetzt allerdings das Problem, dass sie den Weihnachtsmann nicht einfach durch Nikolaus ersetzen kann. "Schließlich wollen wir keinen Heiligen verunglimpfen", so Brauereichef Marold.

(KNA/tim)
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