iPhone-Hersteller in der Kritik US-Senat wirft Apple Steuertrickserei vor

Kurz vor einer Anhörung von Apple -Chef Tim Cook vor dem US-Kongress hat der Senat dem iPhone-Hersteller vorgeworfen, im großen Umfang Steuerschlupflöcher genutzt zu haben. Dadurch seien dem Fiskus Milliarden von Dollar entgangen, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Bericht eines Unterausschusses der Kammer.

 Apple-Boss Tim Cook muss Rede und Antwort stehen.

Apple-Boss Tim Cook muss Rede und Antwort stehen.

Foto: dpa

Der Computerkonzern habe für Vertretungen in Irland keine oder nur wenig Steuern gezahlt, weder an die Regierung in Washington noch in Dublin. So habe etwa die Hauptvertretung in Irland, über die die Apple-Läden in ganz Europa geführt werden, in den vergangenen fünf Jahren überhaupt keine Unternehmenssteuern abgeführt. Mitglieder des Ausschusses erklärten aber, Apple habe nicht gegen Gesetze verstoßen und bei den Untersuchungen in der Angelegenheit kooperiert.

An die Apple-Vertretung mit Postadresse in Cork seien allein zwischen 2009 bis 2012 Dividenden in Höhe von knapp 30 Milliarden Dollar geflossen. In dem Senatsbericht wurden drei Apple-Vertretungen in Irland genannt, die dort keinen Steuersitz hätten. "Apple hat den Unterschied zwischen irischen und US-Regelungen für Steuersitze ausgenutzt", hieß es in dem Bericht. Apple wies den Vorwurf von Steuertricksereien zurück.
Im Steuerjahr 2013 habe das Unternehmen in den USA mehr als sieben Milliarden Dollar Steuern gezahlt.

Am Dienstagabend soll Cook vor dem Ausschuss aussagen. Vor ihm waren bereits Spitzenvertreter von Hewlett-Packard und Microsoft geladen. In den USA und in Deutschland hat die Debatte über Steuersparmodelle von Großkonzernen zuletzt deutlich an Fahrt aufgenommen.

Hintergrund sind Schlupflöcher in der Steuergesetzgebung, mit denen sich die Unternehmen in ihrer Heimat arm rechnen können. Der Widerstand gegen dieses Finanzgebahren wächst zunehmend.

(REU/csi)
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