Frühere KarstadtQuelle Bank US-Investoren offenbar an Valovis Bank interessiert

Essen · Die US-Finanzinvestoren Apollo und Lone Star haben einem Pressebericht zufolge Interesse am Kauf der über den Einlagensicherungsfonds der Kreditwirtschaft geretteten Valovis Bank.

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Foto: AFP FILES, AFP

Beide Interessenten würden getrennt bieten und wollten jeweils weniger als den Buchwert der früheren KarstadtQuelle Bank zahlen, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Insider. Der Buchwert sei gleichzusetzen mit dem Kernkapital, das Ende 2011 rund 280 Millionen Euro betrug.

Dem Bericht zufolge sind die Beteiligungsgesellschaften vor allem an der Pfandbrieflizenz interessiert, die von der ehemaligen Karstadt Hypothekenbank in die Valovis eingebracht worden war. Sie ermöglicht die günstige Aufnahme frischer Mittel durch den Verkauf von Pfandbriefen.

Ende Mai war bekanntgeworden, dass der Bundesverband deutscher Banken bereits Ende 2011 die Valovis Bank mit einer Garantieerklärung über 100 Millionen Euro hatte retten müssen. Wegen Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen von 120 Millionen Euro war die Eigenkapitalquote des Instituts unter die aufsichtsrechtlich erforderliche Marke von acht Prozent gefallen. Der Eigentümer der Valovis Bank, der Pensionsfonds der KarstadtQuelle-Mitarbeiter, konnte das Kapital selbst nicht auffüllen.

Nun soll Valovis verkauft werden. Der Bankenverband will so das Garantierisiko loswerden. Der Pensionsfonds hingegen dürfte kaum Geld sehen. Interesse an Valovis, vor allem an deren Kreditkartengeschäft, wird auch der Santander Consumer Bank und der Targobank nachgesagt.

Anders als Apollo verfügt Lone Star bereits mit der IKB, der früheren Gewerkschaftsbank AHBR, die heute Corealcredit heißt, sowie der Düsseldorfer Hypothekenbank über ein Beteiligungsportfolio im deutschen Bankensektor.

(dpa)
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