Stahlriese aus NRW US-Hedgefonds Elliott nimmt Thyssenkrupp ins Visier

Duisburg · Der US-Hedgefonds Elliott will mitten in den abschließenden Verhandlungen über eine Stahlfusion bei Thyssenkrupp mitmischen. Elliott wolle ein Paket an dem Konzern erwerben, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

 Das Thyssenwerk in Duisburg.

Das Thyssenwerk in Duisburg.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Aktienkurs schoss um sieben Prozent nach oben. Thyssenkrupp und ein Elliott-Sprecher in Deutschland wollten sich nicht zu dem Thema äußern. Elliott gilt als wenig zimperlich. Der vom US-Milliardär Paul Singergegründete Fonds hatte zuletzt unter anderem das Management des Anlagenbauers Gea unter Druck gesetzt.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuerst über den Fall
berichtet. Ziel sei es, Hiesinger zu ersetzen, hieß es unter Berufung auf nicht näher genannte Insider. Hiesinger werde eine
Wende bei dem Unternehmen nicht mehr zugetraut.

Schärfere Strategie

Theoretisch könnte Elliott gemeinsame Sache mit dem schwedischen Finanzinvestor Cevian machen, der mit einem Anteil von rund 18 Prozent der zweitgrößte Einzelaktionär nach derKrupp-Stiftung mit rund 21 Prozent ist. Cevian fordert seit langem von Hiesinger und dem Management eine schärfere Strategie. Dazu gehöre, dass nach dem Stahl auch alle anderenBereiche des Mischkonzerns unter die Lupe genommen werden. Zu den Sparten gehören der Anlagen- und U-Boot-Bau, Aufzüge und Fahrtreppen, Autoteile oder der Werkstoffhandel. Hiesinger versucht seit zwei Jahren, die Stahlsparte mit der des Konkurrenten Tata Steel zu fusionieren. Der Prozess hatte sich immer wieder verzögert. Das Ziel von Hiesinger ist nun eine Vereinbarung bis Ende Juni. Danach will das Management seine künftige Strategie vorstellen. Cevian reichen die Margen in einzelnen Bereichen nicht. Zudem fehlen den Schwedenkonkretere Zielvorgaben. Jedes Geschäft müsse in seinem Bereich Weltbester sein.

Hiesinger führt den Konzern seit 2011. Der ehemalige Siemens-Manager genießt im Unternehmen großes Ansehen,
hatte er Thyssenkrupp doch nach den Fehlschlägen im
US-Stahlgeschäft vor dem Abgrund bewahrt.

(Reuters)
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