Nächster Streik in Aussicht Urabstimmung bei Lufthansa beginnt

Berlin (RPO). Zittern bei der Lufthansa und den Fluggästen: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi beginnt heute die Urabstimmung über die kürzlich erzielte Tarifeinigung für die rund 34.000 Beschäftigten des Bodenpersonals.

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Die Bezüge sollen demnach in zwei Stufen um insgesamt 7,4 Prozent steigen. Die Abstimmung soll am 12. August enden. Einen Tag später will Verdi Ergebnis verkünden.

Damit das Verhandlungsergebnis angenommen wird, müssen nach Gewerkschaftsangaben mindestens 25 Prozent der Verdi-Mitglieder dafür stimmen. Zahlreiche Beschäftigte hatten nach der am Freitag erzielten Tarifeinigung herbe Kritik geübt, so dass mit zahlreichen Nein-Stimmen gerechnet wird.

Flugbetrieb normalisiert sich

Derweil normalisiert sich der Flugbetrieb bei der Lufthansa mehr und mehr. Nachdem bisher pro Tag rund 130 Flüge ausgefallen waren, gab es am Dienstag nur noch rund 40 Annullierungen, wie Lufthansa-Sprecherin Claudia Lange sagte. Die gestrichenen Flüge sind nach ihren Angaben weiterhin auf dem bis einschließlich Freitag gültigen Sonderflugplan der Fluggesellschaft im Internet einzusehen.

Ob es auch über den Freitag hinaus zu Ausfällen kommt, war laut Lange zunächst nicht klar. Grundsätzlich könne die Normalisierung des Flugbetriebs bis zu zwei Wochen dauern, weil wegen des Streiks die Wartung vieler Flugzeuge ausgefallen war.

Flugkapitäne wollen streiken

Zu dem von der Pilotenvereinigung Cockpit womöglich noch für diese Woche angekündigten Streik der Flugkapitäne sagte die Lufthansa-Sprecherin, es gehe hier um zwei verschiedene Themenkomplexe. Einerseits gebe es die jeweils eigenständigen Tarifkonflikte mit den Piloten der Konzern-Töchter Eurowings und Cityline über die Vergütung. Hier kam es bereits in den vergangenen Wochen zu befristeten Arbeitsniederlegungen.

Die von Cockpit angekündigte Warnstreikteilnahme der übrigen Lufthansa-Piloten ist dagegen nach Auffassung der Airline nicht zulässig. Ein Ausstand dieser Flugkapitäne würde laut Lange gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen. Bereits am Montag hatte das Unternehmen Schadenersatzforderungen für den Fall angekündigt, dass diese Piloten doch streiken würden. Cockpit will eine übergeordnete Personalvertretung für alle Piloten des Lufthansa-Konzerns einschließlich von Töchtern wie Cityline oder Eurowings erkämpfen.

(ap)
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