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Berufsbildungsbericht Unternehmen bilden wieder mehr aus

Berlin (RPO). Die gute Konjunktur kommt auch Jugendlichen zu Gute: Im letzten Jahr sind in Deutschland 8,6 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als 2006. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2008 hervor, den das Kabinett am Mittwoch in Berlin billigte.

Ausbildungsverträge nach Branchen
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Foto: ddp

Insgesamt hat sich 2007 die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um knapp 50.000 auf 625.900 Verträge erhöht. Damit wurde erstmals seit 2001 die Marke von 600.000 Ausbildungsverträge geknackt. Nach Angaben von Bildungsministerin Annette Schavan handelt es sich um den zweitbesten Wert seit der deutschen Vereinigung, nur 1999 war die Zahl höher. Die CDU-Politikerin bekräftigte das Ziel der Regierung, möglichst allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zur Verfügung zu stellen.

Ein Schwerpunkt in diesem Jahr sei die Vermittlung so genannter Altbewerber, sagte Schavan. Zu diesem Zweck habe die Bundesregierung mit ihrer Qualifizierungsinitiative unter anderem den Ausbildungsbonus für bis zu 100.000 Altbewerber beschlossen. Schavan forderte die Wirtschaft auf, zusätzliche Ausbildungskapazitäten bereitzustellen.

Kritik von Linken und Gewerkschaften

Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Nele Hirsch, sprach dagegen von einer "Misere auf dem Ausbildungsmarkt". Der Ausbildungspakt müsse beendet und eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage eingeführt werden. 385.000 Jugendliche seien ein Jahr und länger auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gewesen - so viele wie niemals zuvor.

Auch die IG Metall beurteilte die Lage kritisch. "Trotz des konjunkturellen Aufschwungs und einer Erhöhung der Ausbildungsverträge hat sich nichts an der Dramatik bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung verändert", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Regina Görner. Der Ausbildungspakt sei weiterhin gescheitert.

Handwerk fürchtet Lehrlingsmangel

Angesichts der anhaltenden Erholung am Arbeitsmarkt warnt das Handwerk bereits vor einem absehbaren Mangel an Auszubildenden. In vielen Betrieben würden erstmals seit Jahren wieder händeringend qualifizierte Bewerber gesucht, sagte der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hanns-Eberhard Schleyer, dem "Handelsblatt". "In Ostdeutschland ist der Mangel bereits in diesem Jahr deutlich", fügte er hinzu. Im Westen drohe ein Lehrlingsmangel hingegen erst in drei Jahren.

Mit Sorge sieht das Handwerk nach den Worten Schleyers, dass "jetzt schon zu wenige Schulabgänger über eine ausreichende Vorbildung verfügen". Weiter warnte der Handwerkspräsident vor einem Facharbeitermangel: "Für die Boombranchen wird es immer schwieriger, gute Leute zu finden", sagte Schleyer.

"Berufsbildungs-PISA" geplant

Schavan machte deutlich, dass weitere Schritte für den im Herbst 2008 zwischen Bund und Ländern geplanten Qualifizierungsgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel vorbereitet würden. Ein wesentlicher Aspekt sei auch die verbesserte Durchlässigkeit zwischen Berufsbildung und Hochschulbereich.

Schavan unterstützt einen europäischen Leistungsvergleich in der Berufsausbildung. Unter dem Stichwort "Berufsbildungs-PISA" soll es Studien in der beruflichen Bildung geben, die einen Vergleich der verschiedenen Ausbildungssysteme ermöglichen. "Das deutsche Berufsbildungssystem steht im internationalen Wettbewerb, es kann und muss sich mit seinen Leistungen messen lassen."

(ap)
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