Nach Kritik und Kontensperrung Elon Musk lässt Twitter-Nutzer über seinen Chefstatus abstimmen

San Francisco · Nach der Sperrung von Journalisten-Konten und der Bekanntgabe neuer Richtlinien wächst die Kritik an Elon Musk. Jetzt befragt der Tech-Milliardär die Nutzer der Plattform, ob er weiterhin Chef sein soll.

Der Twitter-Neueigentümer und Tesla-Chef Elon Musk lässt Twitter-Nutzer in einer Umfrage abstimmen, ob er Chef des Kurznachrichtendiensts bleiben soll. „Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten“, schrieb er in der Nacht auf Twitter. Die Nutzer können mit „Ja “oder „Nein“ abstimmen. Die Abstimmung endet am Vormittag mitteleuropäischer Zeit.

Der US-Milliardär machte keine Angaben dazu, wann er zurücktreten würde, falls die Umfrageergebnisse dies nahelegen. „Es gibt keinen Nachfolger“, antwortete Musk auf Frage eines Twitter-Nutzers zu einem möglichen Wechsel auf dem Chefposten. Zuvor hatte es massive Kritik an Twitter gegeben, nachdem das Online-Netzwerk erklärt hatte, seinen Nutzerinnen und Nutzern künftig nicht mehr zu erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben - darunter Facebook, Instagram oder Mastodon.

Musk versprach in einem weiteren Tweet, größere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. „Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen.“

Tesla-Anlegern bereitet Musks Engagement bei Twitter Sorgen, viele fürchten er könne von der Führung des Elektroautobauers in Zeiten globaler Konjunkturschwäche zunehmend abgelenkt sein. Musk hat seit seiner Übernahme des sozialen Netzwerks im Oktober mehrere umstrittene Änderungen bei Twitter vorgenommen.

Seit Donnerstag hatte die Plattform zudem die Accounts mehrerer prominenter US-Journalisten gesperrt. Die Sperrungen waren nach Angaben der Betroffenen ohne Vorwarnung erfolgt. Ein Großteil der Accounts wurde zwar mittlerweile wieder freigeschaltet - die Kritik an dem Vorgehen war aber riesig. Viele Nutzerinnen und Nutzer bewarben daraufhin - aber auch schon zuvor - den Twitter-Konkurrenten Mastodon als Alternative.

Der Online-Dienst hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt: Auf der ganzen Welt nutzen Regierungen, Behörden und Politiker Twitter für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

(juju/dpa/Reuters)
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