Zeitung: Russischer Oligarch will Anteil erhöhen Tui soll reiner Touristikkonzern werden
Berlin (RPO). Der radikale Umbau des Reise- und Schifffahrtskonzern Tui geht weiter. Nachdem die Herauslösung der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd beschlossene Sache zu sein scheint, wollen Tui-Chef Michael Frenzel und ein russischer Oligarch das Unternehmen zu einem reinen Touristikkonzern umbauen.
Der russische Oligarch Alexej Mordaschow will einem Medienbericht zufolge seinen Anteil an dem Reise- und Schifffahrtskonzern Tui aufstocken. Mordaschow wolle den Anteil seiner S-Group Travel Holding an der Tui AG von fünf Prozent auf mindestens zehn Prozent erhöhen, berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Finanzkreise. Zudem strebe der Unternehmer einen Sitz im Aufsichtsrat an.
Mordaschow unterstützt dem Blatt zufolge den Tui-Vorstandschef Michael Frenzel. Gemeinsam wollten sie die Tui zu einem reinen Touristikkonzern umbauen. Beide planten einen gemeinsamen Reiseveranstalter unter dem Dach der Tui zu gründen, der den russischen Markt erschließe.
Damit würden Frenzel und Mordaschow die im vergangenen Jahr kommunizierte Absicht konkretisieren, das Reisegeschäft in Russland gemeinsam auszubauen. "Die Details sind noch nicht geklärt", sagte eine mit der Sache vertraute Person der Zeitung. Zwischen Vertretern beider Unternehmen habe es jedoch bereits mehrere Treffen gegeben.
Nach Angaben der Zeitung sind sich Mordaschow, Frenzel und der norwegische Reeder und Tui-Großaktionär John Fredriksen einig, dass sich der Tui-Konzern von der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd trennen soll.
Der Vorstandschef wollte den Arbeitnehmervertretern und den Abgesandten der Anteilseigener noch am Sonntag in gesonderten Sitzungen vor der offiziellen Aufsichtsratssitzung am Montag drei Varianten zur Zukunft des Unternehmens präsentieren. Das sind dem Blatt zufolge eine Abspaltung der Hapag-Lloyd, ein direkter Verkauf oder die Fusion unter weiterer Beteiligung der Tui AG. Eine Fusion stoße jedoch auf erheblichen Widerstand Fredriksens.
