1700 Euro Verlust für jeden Bürger Trotz Finanzkrise ist Altersvorsorge stabil

Berlin (RP). Beim Thema private Altersvorsorge schätzen die Deutschen die aktuelle Lage deutlich pessimistischer ein, als sie sich darstellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge.

Rentenanspruch: Die häufigsten Renten-Irrtümer
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Foto: ddp

Das Institut gehört zur Deutschen Bank. Mit der Studie beauftragt war der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen. Der betonte: "Die Krise hat unser Vermögen um zwei bis drei Prozent geschrumpft. Wir sind jetzt so arm wie 2006." In absoluten Zahlen beträgt der Verlust im Durchschnitt 1700 Euro pro Bürger. Die Krise habe vor allem die Wohlhabenden getroffen, betonten die Experten. Die Masse der Bevölkerung sei verschont geblieben, da die Deutschen ihr Geld konservativ anlegen.

Die gefühlte Lage der Bevölkerung ist nach Erkenntnissen der Wissenschaftler allerdings weitaus dramatischer. So schätzten im Mai dieses Jahres rund 20 Prozent der Bürger, dass sie mehr als die Hälfte ihres Besitzes durch die Finanzkrise verloren hätten.

Die gesetzliche Rentenversicherung hat sich in der Krise als stabil erwiesen: Am wenigsten verloren, haben jene Bürger, die kaum finanzielle Rücklagen besitzen und ausschließlich auf ihre Rente angewiesen sind oder es in Zukunft sein werden. Allerdings gelten sie bei kleinen Erwerbseinkommen als unterversorgt.

"In der Krise zeigt sich, dass die gesetzliche Rentenversicherung die sicherste Anlageform für die Altersvorsorge ist", sagte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung, Herbert Rische, unserer Zeitung. Seine Prognose fiel vorsichtig aus: "Die Frage, wann die Krise Auswirkungen auf die Rentenversicherung hat, ist schwer zu beantworten. Es hängt davon ab, ob die Arbeitslosigkeit stark zunimmt und lang andauert, was bei den Löhnen passiert und wie sich die Wirtschaft insgesamt entwickelt."

(RP)
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