Streit um Bonuszahlungen Tiefensee feuert Staatssekretär

Berlin (RPO). Die umstrittene Vergütung für den Vorstand der Deutschen Bahn nach vollzogenem Börsengang hat einen ersten Kopf gefordert: Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) trennt sich von seinem Staatssekretär Matthias von Randow. Wie Ministeriumssprecher Rainer Lingenthal in Berlin mitteilte, leitet Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup bis auf Weiteres dessen Bereich.

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Foto: ddp

Im Streit um die beim Börsengang der Deutschen Bahn geplanten Sonderzahlungen für den Vorstand hat Verkehrs-Staatssekretär Matthias von Randow seinen Posten verloren. Von Randow scheide "im Zusammenhang mit der Entscheidung über die Bonusregelung beim Bahnvorstand aus dem Amt", teilte der Sprecher von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Rainer Lingenthal, am Mittwoch in Berlin mit. Die Gewerkschaft Transnet forderte im Zusammenhang mit den Bonuszahlungen eine Sondersitzung des Aufsichtsrates.

Randow war Medienberichten zufolge der einzige Vertreter des Bundes im zuständigen Personalausschuss des DB-Aufsichtsrates, in dem über die Boni entschieden wurde. Tiefensee erfuhr demzufolge erst Wochen später davon und versuchte anschließend erfolglos, die Sonderzahlungen nachträglich zu kippen. Randows Aufgaben übernimmt dem Ministerium zufolge bis auf weiteres Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup.

Der Transnet-Vorsitzende Lothar Krauß appellierte an den Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Müller, eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einzuberufen und über die getroffenen Tantiemenregelungen zu informieren. Dies sei notwendig, um "diesen letztlich für das Unternehmen DB AG schädlichen Prozess zu stoppen".

(afp)
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