Industriekonzern Thyssenkrupp verdoppelt Schulden

Im ersten Quartal fährt der Konzern einen höheren Verlust ein als im gesamten letzten Geschäftsjahr. Das erhöht den Verkaufsdruck.

 Ein Stahlarbeiter steht in Duisburg am Hochofen. Die Stahlsparte ist maßgeblich für das schlechte Ergebnis verantwortlich.

Ein Stahlarbeiter steht in Duisburg am Hochofen. Die Stahlsparte ist maßgeblich für das schlechte Ergebnis verantwortlich.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Thyssenkrupp entwickelt sich zusehends zu einer Geldverbrennungsmaschine. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres hat der Industriekonzern mit einem Nettoverlust von 372 Millionen Euro ein höheres Minus eingefahren als im gesamten Vorjahr. Verantwortlich war dafür vor allem das Stahlgeschäft mit einem negativen Ergebnis von 166 Millionen Euro. Die Schulden stiegen gegenüber dem vorangegangenen Quartal von 3,7 auf 7,1 Milliarden Euro, wie Finanzvorstand Johannes Dietsch erklärte. Das ist nahezu eine Verdopplung. Die Eigenkapitalquote sank auf erschreckend niedrige 5,4 Prozent. „Ungewöhnlich für einen Konzern“, räumte der Manager ein. Noch Mitte der 2000er Jahre habe sie bei mehr als 30 Prozent gelegen. „Eine solche Quote wäre durchaus auskömmlich für einen breit aufgestellten Industriekonzern wie Thyssenkrupp“, kommentierte Dietsch.