Stahlstandort Duisburg Walter-Borjans drängt auf Einstieg von Land NRW bei Thyssenkrupp

Berlin/Düsseldorf · Der nordrhein-westfälische Landtag wird am Freitag über einen Antrag der SPD zu einem Einstieg des Landes bei dem Stahlkonzern entscheiden. Walter-Borjans forderte NRW auf, seinen Beitrag zu leisten.

 Die Konzernzentrale von Thyssenkrupp in Essen.

Die Konzernzentrale von Thyssenkrupp in Essen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans drängt auf einen Einstieg des Landes Nordrhein-Westfalen bei der angeschlagenen Stahlsparte von Thyssenkrupp. Der Sozialdemokrat sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Bei der Sicherung von ThyssenKrupp als deutscher Stahlproduzent geht es um weit mehr als das Schicksal eines Traditionsunternehmens.“ Es gehe um die weltweite Führungsrolle des Industriestandorts Deutschland an der Produktion von grünem Stahl und der gesamten damit verbundenen Wasserstofftechnologie. Hier müsse auch NRW seinen Beitrag leisten.

Der Bund leiste mit neun Milliarden Euro für die Entwicklung und den Einsatz der Wasserstofftechnologie bereits eine Riesenbeitrag. Nun müsse auch die nordrhein-westfälische Landesregierung ihre industriepolitisch Verantwortung wahrnehmen und den Ausverkauf des Stahlstandortes Duisburg verhindern. „Der Einstieg des Landes bei Thyssenkrupp Steel wäre ein existenziell notwendiger Schritt in diese Richtung“, sagte Walter-Borjans.

Der nordrhein-westfälische Landtag wird am Freitag über einen Antrag der SPD zu einem Einstieg des Landes bei dem Stahlkonzern entscheiden. In der CDU-geführten Landesregierung sind die Forderungen nach einer Beteiligung des Landes an dem Stahlriesen bisher allerdings auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Das Essener Unternehmen steckt bereits seit geraumer Zeit in der Krise, doch hat sich die Situation wegen der Corona-Pandemie noch einmal zugespitzt. Die Gewerkschaft IG Metall fordert deshalb bereits seit einiger Zeit eine Staatsbeteiligung an der Stahlsparte des Traditionskonzerns. Andernfalls befürchtet sie eine Zerschlagung des Kernbereichs von Thyssenkrupp und einen massiven Arbeitsplatzabbau.

(chal/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort