Defizitäre Stahlwerke ThyssenKrupp drohen elf Milliarden Minus

Essen · Beim Industriekonzern ThyssenKrupp reißen die Spekulationen über neue Horrorzahlen der Stahlwerke in Übersee nicht ab. Angeblich rechnet das Management intern damit, beim geplanten Verkauf der Anlagen bis zu elf Milliarden Euro zu verlieren.

Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Konzernzentrale spiele verschiedene Szenarien durch, wonach der Verkauf Erlöse von ein, zwei drei oder vier Milliarden Euro bringt.

Die beiden erst 2010 in Betrieb genommen Werke stehen noch mit sieben Milliarden Euro in den Büchern. Gekostet haben die Werke nach jüngsten Angaben rund zwölf Milliarden Euro. Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Die Aktien fielen im Dax um bis zu 2,3 Prozent auf 15,65 Euro und waren damit so billig wie seit knapp drei Monaten nicht mehr.

"Der Konzern hatte anfangs mit wenigstens sieben Milliarden Euro Erlös kalkuliert, Analysten bezifferten den Wert auf drei bis vier Milliarden Euro und jetzt sind es im schlimmsten Fall nur eine Milliarde - das sind auf jeden Fall schlechte Nachrichten für die Thyssen-Aktien", sagte ein Händler. "Vermutlich werden die Papiere für Investoren erst dann wieder interessant, wenn der Deal durch ist."

(dpa/lnw/Reuters)
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