Abgas-Skandal Texas reicht Klage gegen VW ein

Austin · VW droht juristisches Ungemach aus dem Süden der USA: Der Staat Texas hat Autobauer Volkswagen im Zuge des Abgasskandals wegen Verstößen gegen die Gesetze zum Verbraucherschutz und die Vorgaben zur Reinhaltung der Luft verklagt.

Volkswagen und andere: Die großen Skandale der Auto-Industrie
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Foto: dpa, jst cul lof

Generalstaatsanwalt Ken Paxton erklärte am Donnerstag in Austin, der Bundesstaat bemühe sich um Entschädigung für die Verbraucher sowie eine einstweilige Verfügung und Bußgelder, um künftige Verstöße zu verhindern.

"Wenn Unternehmen absichtlich das Vertrauen des Volkes verletzen, muss eine Strafe gezahlt werden", teilte Paxton mit. Er selbst war Ende Juli von einer Grand Jury wegen Wertpapierbetrugs angeklagt worden.

Volkswagen hat im September zugegeben, dass der Konzern in vielen Diesel-Fahrzeugen von VW und Audi Computersoftware zum Schummeln bei staatlichen Abgastests installiert hatte. Paxton zufolge sind in Texas rund 32.000 betroffene Fahrzeuge erworben worden. Es gibt demnach rund 49 VW-Händler in dem US-Staat.

Neue Software in den Startlöchern

Derweil wird Volkswagen nach Worten der US-Umweltbehörde EPA in der kommenden Woche in der Abgasaffäre den zuständigen Behörden in den USA und Kalifornien eine neue Software vorstellen. Es handele sich um einen ersten Versuch, die Abschalteinrichtung ("defeat device"), die in den VW Passat zwischen 2012 und 2014 eingebaut wurde, zu korrigieren, teilte die EPA am Donnerstag mit. Bevor der neue Algorithmus angewendet werden darf, müssen ihn die Behörden genehmigen.

VW-US-Chef Michael Horn hatte bei einer Anhörung im US-Kongress gesagt, der Einsatz der Abschaltsoftware sei nicht durch das Management entschieden worden. Auf Fragen von Abgeordneten erklärte Horn, bei 430.000 der insgesamt knapp 500.000 Fahrzeugen mit manipulierter Motorensteuerung werde ein Software-Update alleine nicht ausreichen, um die Emissionsvorgaben zu erfüllen. Unterdessen teilte die australische Volkswagen-Tochter mit, einen freiwilligen Rückruf der Autos vorzunehmen, die mit Abschaltsoftware ausgestattet sind. Früheren Angaben zufolge könnten bis zu 90.000 Wagen betroffen sein.

(ap/REU)
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