Streit um Bayer-Antibaby-Pille Teva räumt Fehler ein

Bangalore/Frankfurt (RPO). Nach Angaben des deutschen Pharmaunternehmens Bayer hat der Generikaspezialist Teva falsche Informationen auf den Beipackzetteln der von ihm vertriebenen Antibabypille Gianvi eingeräumt und eine Korrektur angekündigt. Gianvi ist eine Nachahmerversion des erfolgreichen Bayer-Präparats Yaz, um das beide Unternehmen einen Rechtsstreit führen.

Streit um Bayer-Antibaby-Pille: Teva räumt Fehler ein
Foto: AP, AP

Der Leverkusener Konzern hat das israelische Unternehmen wegen seiner Ansicht nach irreführender Werbung sowie erneut wegen Patentverletzung verklagt. Der weltgrößte Generikakonzern Teva hatte unlängst überraschend mit Gianvi eine günstigere Kopie des Bayer-Verhütungsmittels Yaz in den USA auf den Markt gebracht. Bayer hatte daraufhin umgehend gegen Teva auf Patentverletzung geklagt.

In der Regel bricht der Umsatz von Originalpräparaten stark ein, sobald billigere Kopien verfügbar sind. Mit Yaz machte der Leverkusener Konzern in den USA zuletzt immerhin einen Jahresumsatz von rund 782 Millionen Dollar. Yaz gehört zur Produktfamilie um das Verhütungsmittel Yasmin, mit der das Unternehmen 2009 weltweit insgesamt Umsätze von 1,28 Milliarden Euro einfuhr. Analysten der Deutschen Bank hatten geschätzt, dass Bayer wegen der Teva-Kopie dieses Jahr 200 Millionen Euro und 2011 etwa 250 Millionen Euro an Umsatz wegbrechen könnten.

In der Klage gegen Teva geht es darum, dass Teva nach Ansicht von Bayer mit dem Generikum Verschreibungsinformationen anbietet, die nicht stimmen. Zudem verletzen die Israelis Bayer zufolge mit ihrem Nachahmer ein Patent, das sich auf einen Zusatz zu eiNem Hormon-Wirkstoff der Pille beziehe. Dagegen wolle Bayer vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken.

Teva ist der erste Generika-Hersteller, der in den USA für eine Yaz-Kopie die Zulassung beantragt hatte. Daher genießt seine Version mit dem Namen "Gianvi" dort eine Marktexklusivität von 180 Tagen. Neben Teva hatten auch die Novartis-Tochter Sandoz sowie der US-Konzern Watson angekündigt, Nachahmerversionen der Antibaby-Pille auf den US-Markt zu bringen.

(RTR/jre)
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