Echtzeit-Mobilfunk Netzagentur legt für 5G höhere Auflagen fest

Bonn · Keine Zukunftstechnik wird wichtiger als der neue Echtzeitmobilfbfunk 5G. Die Netzbetreiber werde nun alle Bundesstraßen bis 2024 versorgen müssen.

5G - der neue Turbo-Mobilfunkstandard
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Mobilfunk 5G - der neue Turbostandard

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Die Bundesnetzagentur wird nun für die Lizenzen zum Bau der künftigen 5G-Mobilfunknetze deutlich härtere Auflagen machen als bisher vorgesehen. Dies gab die Behörde am Freitag bekannt. Danach müssen bis 2024 alle Bundestraßen in Deutschland mit einem Übertragungstempo von mindestens 100 Mbit/Sekunde versorgt sein. Alle Landes- und Staatsstraßen müssen dann mindestens mit 50 Mbit/Sekunde erschlossen sein, ebenso alle Schienenstrecken. Die Behörde lässt dabei offen, mit welcher Technik diese Versorgung gestaltet wird, weil die aktuelle LTE-Technik auch schon sehr leistungsfähig ist und weil man die Mobilfunker bei den Kosten nicht überlasten will: Mit den nächstes Jahr zur Auktion anstehenden 5G-Frequenzen lassen sich eigentlich nur städtische Gebiete kostengünstig erschließen, auf dem flachen Land ist LTE für eine Übergangszeit die bessere Technologie.

Schon bis Ende 2022 müssen mit 100 Mbit/Sekunde 98 Prozent der Haushalte versorgt sein – diese Auflage war von Anfang an so geplant gewesen. Hinzu kommen alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen und die wichtigsten Eisenbahnrouten.

Wichtig ist dabei, dass auf den Autobahnen und Bundestraßen eine „Latenzzeit“ von zehn Millisekunden vorgeschrieben wird. Dieses schnelle Hin- und Hersenden von Daten innerhalb des Hunderstel einer Sekunde kann dann Autos dabei unterstützen autonom zu fahren.

Gegen die Skepsis der Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica legt die Netzagentur fest, dass kleine Diensteanbieter einen zumindest teilweise regulierten Zugang zu ihren Netzen erhalten werden. Die Netzbetreiber müssten mit Diensteanbietern verhandeln, heißt es, die Netzagentur werde dann als „Schiedsrichter“ agieren. Konkret wird damit zu rechnen sein, dass insbesondere das Unternehmen United Internet (1&1) versuchen wird, sich so Kapazitäten zu relativ günstigen Preisen zu sichern - die Telefonkonzerne sehen dies als Gefahr für ihre Rentablität und hatten vor einem „industriepolitischen Desaster“ gewarnt.

Um wiederum den Ausbau von 5G etwas günstiger bei den Investitionen zu machen, fordert die Netzagentur die Mobilfunker auf, sich ihre Netze auf dem Land sehr viel mehr als bisher zu teilen. Dies haben diese bereits angekündigt als Teil ihrer Strategie. Auch Roaming zwischen den Netzbetreibern soll möglich sein - Telekom-Kunden können also davon profitieren, wenn Vodafone in einer Region „weisse Flecken“ geschlossen hat und umgekehrt, weil sich die Smartphones auf die anderen Netze umschalten können.

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