Verdi droht weiter mit Warnstreiks Telekom ruft im Tarifstreit Schlichtung an

Bonn · Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom wird für die rund 17.000 Beschäftigten der Telekomzentrale in Bonn die Schlichtung angerufen. Das teilte der Konzern am Montag in Bonn mit, nachdem Personalvorstand Thomas Sattelberger zuvor die Verhandlungen für gescheitert erklärt hatte. Die Gewerkschaft Verdi will in der laufenden Tarifrunde ihre Warnstreiks bei der Deutschen Telekom fortsetzen.

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Foto: Ines Rzepka

Die Verhandlungen für die Konzerntöchter Telekom Deutschland und T-Systems mit zusammen etwa 68.000 Beschäftigten sollen wie geplant fortgesetzt werden. Am Montag waren rund 6000 Beschäftigte dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks gefolgt.

6000 Beschäftigte streiken

Am Montag beteiligten sich nach Verdi-Angaben bundesweit rund 6000 Beschäftigte an einem vierstündigen Ausstand. Solange der Konzern in der laufenden Tarifrunde kein akzeptables Angebot vorlege, seien Arbeitsniederlegungen unvermeidlich und würden - falls erforderlich - auch ausgeweitet, erklärte Verdi-Streikleiter Ado Wilhelm. Nach den Plänen der Gewerkschaft sollen am Dienstag bundesweit erneut rund 6000 Telekom-Beschäftigte zeitweise ihre Arbeit niederlegen.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 85.000 Telekom-Beschäftigten in Deutschland 6,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die unteren Tarifgruppen will sie zudem eine tarifliche Mindestanhebung durchsetzen. Die Telekom hatte zum Auftakt der Verhandlungen dagegen betont, die angespannte wirtschaftliche Lage des Konzerns und die schwierige Marktsituation in der Branche begrenzten den Handlungsspielraum.

Am Montag gingen nach Angaben von Verdi Beschäftigte bei der Konzernmutter Deutsche Telekom AG sowie bei der Telekom Deutschland GmbH und der IT-Tochter T-Systems in den Ausstand. Einem Telekom-Sprecher zufolge war das Unternehmen aber gut auf die Warnstreiks vorbereitet. Es habe für die Kunden keine merklichen Auswirkungen gegeben.

In dem Tarifkonflikt beginnt am Mittwoch und Donnerstag die vierte Verhandlungsrunde mit Gesprächen über die Gehälter bei der Konzernmutter Deutsche Telekom AG. In der Folgewoche soll dann die vierte Runde mit Verhandlungen über die Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH und der T-Systems fortgeführt werden.

(dpa/RTR)
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