Kein Ergebnis Tarifverhandlungen für die Bauindustrie vertagt

Wiesbaden (RPO). Die Tarifverhandlungen für die rund 700.000 Beschäftigten der deutschen Bauindustrie sind am Donnerstag nach der ersten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt worden.

Kein Ergebnis: Tarifverhandlungen für die Bauindustrie vertagt
Foto: ddp, ddp

Die Arbeitgeber hätten kein Angebot für eine Lohnerhöhung gemacht, auch lägen die Vorstellungen zur Angleichung der Ost- an die Westlöhne "noch weit auseinander", teilte die IG BAU am Abend mit. Die Arbeitgeber erklärten, sie hätten die Forderung nach einer Erhöhung um 6 Prozent zurückgewiesen.

Die Verhandlungen sollen am 26. März in Berlin fortgesetzt werden. "Noch ist die Wirkung der Konjunkturpakete nicht abzusehen", erklärte Frank Dupre, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. "Die Betriebe berichten uns von einem sich erneut verschärfenden Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter wie auch von Kurzarbeit in den Bauunternehmen."

Zur Angleichung der unterschiedlichen Löhne in Ost und West erklärte Dupre, dies sei auch ein Verhandlungsziel der Arbeitgeber: "20 Jahre nach dem Fall der Mauer ist es Zeit, über eine Angleichung der Löhne in Ost und West zu sprechen." Daher hätten sie ein Modell für eine neue Tarifstruktur in die Verhandlung eingebracht, das einen bundesweit einheitlichen Sockel vorsehe sowie nach Regionen unterschiedliche, fixe Zuschläge.

IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel erklärte, die langjährige Krise am Bau sei seit drei Jahren überwunden. Die IG BAU habe die Krise mit maßvollen Abschlüssen begleitet. "Jetzt brauchen wir eine deutliche Lohnerhöhung." Die Lage am Bau habe sich zwischenzeitlich erholt. Die Lohnerhöhung müsse auch dazu dienen, den Reallohnverlust von neun Prozent der zehn Krisenjahre zumindest teilweise auszugleichen "Die aktuelle Krise findet woanders statt, nicht am Bau", sagte Wiesehügel.

(AP)
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