Tarifgespräche Streiks an NRW-Flughäfen abgewendet

Düsseldorf · Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft einigen sich auf höhere Löhne für die Beschäftigten des Wach- und Sicherheitsgewerbes. Streiks sind damit bis 2017 vom Tisch.

 34.000 Beschäftigte sollen bis 2016 zwischen 70 Cent und 1,30 Euro mehr pro Stunde bekommen.

34.000 Beschäftigte sollen bis 2016 zwischen 70 Cent und 1,30 Euro mehr pro Stunde bekommen.

Foto: istockphotos.com

Eine gute Nachricht für alle Flugreisenden: Es wird keine weiteren Streiks der Passagierkontrolleure an den NRW-Flughäfen geben. Nach einer mehrstündigen Marathonverhandlung mit schwierigen Sondierungen bis in den späten Donnerstagabend hinein einigten sich die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband der deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW) auf höhere Löhne im Wach- und Sicherheitsgewerbe NRW.

Demnach bekommen die 34.000 Beschäftigten der Branche jeweils in zwei Schritten bis 2016 zwischen 70 Cent und 1,30 Euro mehr pro Stunde. "Wir sind dem Ziel, die Sicherheitsbranche tarifpolitisch neu aufzustellen, einen großen Schritt näher gekommen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Das Ergebnis steht zwar noch unter Vorbehalt, denn in der kommenden Woche will die Gewerkschaft ihre Mitglieder dazu befragen. Deren Zustimmung gilt jedoch als sicher.

In der untersten Lohngruppe steigt der Stundenlohn von neun Euro in zwei Schritten um 70 Cent (7,6 Prozent). Die Waren- und Personalkontrolle an den Flughäfen bekommt insgesamt zwölf Prozent mehr. Die Passagierkontrolle steigt bis 2016 um 8,63 Prozent auf 16 Euro. Bis Ende 2016 läuft der Vertrag. Damit kann frühestens ab 2017 wieder gestreikt werden.

"Mit diesem Tarifabschlüsse sind wir an die Schmerzgrenze gegangen", sagte der Hauptgeschäftsführer des BDSW, Harald Olschok, unserer Redaktion. "Er belastet unsere Mitgliedsunternehmen und vor allem deren Kunden stark. Wir können diesem Ergebnis nur zustimmen, weil wir insbesondere an den Flughäfen keine weiteren Streiks den Fluggästen mehr zumuten können."

Ganz aufatmen können Fluggäste unterdessen nicht. Derzeit laufen noch Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Cockpit. Zudem gibt es eine Schlichtung zwischen dem Konzern und der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation, die sich zuletzt als äußerst zäh erwies.

(maxi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort