Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Technologievorstand Neumann der Favorit Suche nach neuem Conti-Chef läuft auf Hochtouren

Hannover (RPO). Beim Autozulieferer Continental läuft die Suche nach einem Nachfolger des scheidenden Vorstandschefs Manfred Wennemer auf Hochtouren. Der Aufsichtrat will am Samstag über die Top-Personalie entscheiden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Conti-Technologievorstand Karl-Thomas Neumann.

 Contis Kronprinz: Karl-Thomas Neumann, Technikvorstand des Konzerns.

Contis Kronprinz: Karl-Thomas Neumann, Technikvorstand des Konzerns.

Foto: Continental AG

Neumann sitzt seit 2004 im Vorstand von Continental. Der 47-jährige Marathonläufer gilt als Technikfreak und guter Manager zugleich. Ihm wird ein gutes Gespür für technische Trendthemen wie beispielsweise den Elektroantrieb nachgesagt.

Seit Dezember 2007 ist der promovierte Ingenieur im Vorstand zusätzlich für die Abteilungen Chassis & Safety sowie Powertrain (Antriebstechnik) zuständig. Letzterem kommt nach der Einigung im Übernahmepoker eine große Bedeutung zu. Schaeffler und Conti wollen gerade in diesem Bereich so schnell wie möglich Kooperationsmöglichkeiten prüfen.

Schaeffler: Einstieg gefährdet keine Jobs

Als aussichtsreicher Anwärter auf den Chefposten bei Conti galt lange Zeit auch der amtierende Finanzvorstand und Chef des Reifengeschäfts, Alan Hippe. Er soll sich Berichten zufolge im Gegensatz zu Neumann allerdings gegen einen Einstieg Schaefflers ausgesprochen haben. Nicht völlig auszuschließen ist auch die Berufung eines externen Managers. Beobachter halten dies allerdings angesichts des Rücktritts Wennemers bereits Ende August für wenig wahrscheinlich.

Continental hatte am Donnerstag nach Zugeständnissen der Schaeffler-Gruppe den Widerstand gegen eine Machtübernahme des kleineren Familienunternehmens aufgeben. Schaeffler will seinen Anteil bei dem DAX-Konzern von derzeit 8 Prozent auf zunächst knapp 50 Prozent aufstocken. Beobachter erwarten, dass Schaeffler nach Abschluss des Deals mit vier Vertretern in den Conti-Aufsichtsrat einziehen dürfte.

Am Freitag machte Schaeffler auch den Arbeitnehmervertretern des Autozulieferers umfassende Zusagen. Die Gewerkschaften IG Metall und IG BCE unterzeichneten mit dem Familienunternehmen eine sieben Punkte umfassende Erklärung. Darin erklärte Schaeffler, dass keine Arbeitsplätze durch den Einstieg gefährdet würden. Schaeffler bestätigte auch bestehende Vereinbarungen, Regelungen und Tarifverträge.

Angebot an Aktionäre gilt unverändert

Die Schaeffler-Gruppe war für ihre "Anschleich-Taktik" kritisiert worden, weil sich das Unternehmen über sogenannte Swap-Geschäfte den Zugriff auf 36 Prozent der Continental-Aktien gesichert hatte, ohne dies zu melden.

Schaeffler teilte unterdessen mit, das Swap-Geschäft sei planmäßig gekündigt worden. Das Angebot, Conti-Aktien für 75 Euro zu kaufen, gelte unverändert. Die Annahmefrist ende am 27. August, 24.00 Uhr, die weitere Annahmefrist voraussichtlich am 16. September, 24.00 Uhr.

Schaeffler bekräftigte zudem die eingegangene Verpflichtung, in den nächsten vier Jahren nicht mehr als 49,99 Prozent an Continental halten zu wollen. Sollten die Zahl der angebotenen Aktien diese Grenze überschreiten, habe Schaeffler die Möglichkeit, Continental-Aktien an Finanzinstitute zu veräußern, die diese Aktien "über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren marktschonend weiterveräußern".

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort