Münchener Krisenbank Studie bewertetet HRE mit null Euro

München (RPO). Aufgrund ihres Kapitalbedarfs von sieben Milliarden Euro ist die Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) einer Studie zufolge bilanzmäßig wertlos. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) habe einen Unternehmenswert von null Euro ermittelt, erklärte die Münchner Bank am Freitag.

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Die Untersuchung war Teil der Vorbereitungen für den Squeeze-Out, mit dem der Bund die verbliebenen Altaktionäre aus dem Unternehmen drängen will. Unter anderem auf ihrer Grundlage wurde die Abfindung auf 1,30 Euro pro Aktie festgesetzt.

Die Untersuchung nach der sogenannten Ertragswertmethode ergab rein rechnerisch sogar einen negativen Wert der HRE bei minus 1,1 Milliarden Euro. Da das Eigenkapital aus Sicht der Aktionäre aber nicht negativ werden könne, sei der Wert mit null angegeben worden, erklärte die Bank. Grund für den negativen Wert ist unter anderem der Kapitalbedarf der HRE.

In den kommenden Jahren wird sie voraussichtlich weitere 7 Milliarden Euro brauchen und nach eigenen Angaben frühestens ab 2012 wieder Gewinne machen. Für jedes der Jahre von 2009 bis 2011 geht die Studie von Milliardenverlusten aus.

Dass der Bund den Altaktionären 1,30 Euro zahlen will, geht auf den durchschnittlichen Aktienkurs in den drei Monaten vor dem Antrag auf das Squeeze-Out zurück. Dieser Börsenwert wird für die Zwangsabfindung herangezogen, wenn er höher als der Unternehmenswert liegt.

Die vollständige Übernahme der HRE durch den Bund soll am 5. Oktober auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden. Der Bund hält die dafür notwendige Mehrheit von 90 Prozent der Aktien.

(AP/csi)
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