Internationale Atomenergiebehörde Stresstests für alle Atomkraftwerke der Welt

Wien (RPO). Als Konsequenz aus der Atomkatastrophe hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, schnelle Stresstest für alle 440 Kernkraftwerke auf der Welt gefordert.

Japaner fordern Ende der Atomkraft
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Japaner fordern Ende der Atomkraft

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Die Schutzvorkehrungen gegen extreme Naturereignisse wie Erdbeben, Tsunamis und Hochwasser sollten in den nächsten eineinhalb Jahren auf nationaler Ebene überprüft werden, schlug Amano am Montag zum Auftakt eines Ministertreffens der IAEA vor. Den Stresstests könnten stichprobenartige Untersuchungen seiner Behörde in Form von Inspektionen folgen.

"Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheit von Atomkraftwerken hat schwer gelitten", begründete Amano seinen Vorstoß vor Delegierten aus den 151 IAEA-Mitgliedsländern, die bis Freitag über eine Verbesserung der atomaren Sicherheit beraten.

Unter den Mitgliedern der UN-Unterorganisation ist das Ausmaß der Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen umstritten. Russland möchte die IAEA-Kriterien, die bisher nur empfehlenden Charakter haben, rechtsverbindlich machen, stößt damit aber auf Widerstand. Der Chef der russischen Atomenergiebehörde, Sergej Kirijenko, begrüßte deshalb Amanos Vorstoß.

Deutschland hat als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe von Fukushima den Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 bekräftigt, in Italien erneuerte die Bevölkerung in einem Referendum ihr Nein zur Kernkraft.

Ungeachtet des Katastrophe in Japan wollten allerdings viele andere Länder an der Atomenergie festhalten, sagte Amano. Auch deshalb sei es zwingend erforderlich, die schärfsten Sicherheitsvorkehrungen weltweit verbindlich zu machen. Der japanische Handelsminister Banri Kaieda verteidigte das Festhalten seines Landes an der Kernenergie. Anderenfalls würde die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt schwere Schäden davontragen.

(RTR/pes-)
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