Streit um Nord Stream 2 Frankreich will gegen Deutschland stimmen

Düsseldorf · Frankreich stellt sich bei einer wichtigen EU-Abstimmung zu Gaspipelines gegen Deutschland: Das Außenministerium in Paris kündigte am Donnerstag an, Frankreich werde am Freitag in Brüssel für eine Überarbeitung der EU-Gasrichtlinie stimmen.

 Arbeiter beim Verschweißen einer Pipeline für Nord Stream 2. (Archiv)

Arbeiter beim Verschweißen einer Pipeline für Nord Stream 2. (Archiv)

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Der Vorschlag der EU-Kommission könnte die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2 beeinträchtigen, die ab Ende des Jahres russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll. Der Energiekonzern Uniper hält ungeachtet politischer Turbulenzen an dem Projekt fest.

Der Versorger teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, dass er laufend die politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen analysiere. "Klar ist: Wir halten weiterhin an unseren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Nord Stream 2 fest, von dessen energiepolitischer Sinnhaftigkeit für Deutschland und Europa wir vor dem Hintergrund der rückläufigen Erdgasproduktion in Europa überzeugt sind."

Uniper gehört zu den Finanzpartner des im Bau befindlichen Projekts, durch das Gas von Russland nach Deutschland transportiert werden soll. Insidern zufolge könnte sich Frankreich bei einer Abstimmung in der EU am Freitag gegen das Vorhaben aussprechen.

"Das Gesetzgebungsverfahren zwischen den EU-Organen wird auch nach morgen noch laufen", betonte Uniper. "Es können deshalb keine endgültigen Schlussfolgerungen gezogen werden."

(csi/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort