138-Stunden-Streik geht zu Ende Weselsky: "Land und Bahnkunden haben eine Pause verdient"

Berlin · Die Lokführergewerkschaft GDL plant keine weiteren Bahnstreiks – vorerst. "Das Land und die Bahnkunden haben jetzt eine Pause verdient – und die Bahn eine Nachdenkpause zum Reagieren", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er wollte die Dauer der "Pause" nicht eingrenzen, versicherte aber, dass es momentan keine Pläne für einen neuen Ausstand gebe.

Das ist Claus Weselsky: Lokführer, CDU-Mitglied, Gewerkschafter
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Foto: dpa/Carsten Koall

Die Lokführergewerkschaft GDL plant keine weiteren Bahnstreiks — vorerst. "Das Land und die Bahnkunden haben jetzt eine Pause verdient — und die Bahn eine Nachdenkpause zum Reagieren", sagte GDL-Chef Claus Weselsky der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er wollte die Dauer der "Pause" nicht eingrenzen, versicherte aber, dass es momentan keine Pläne für einen neuen Ausstand gebe.

Nach einer Woche geht der bisher längste Streik der GDL bei der Deutschen Bahn am Sonntagmorgen um 9 Uhr zu Ende. Bahnfahrer können trotzdem nicht aufatmen: Denn auch die viel größere Gewerkschaft EVG erwägt, den Personenverkehr lahmzulegen. Ihr Vorsitzender Alexander Kirchner sagte der Zeitung, es gebe noch zwei Verhandlungstermine im Mai, dann müsse ein Abschluss erreicht sein. "Wenn wir nicht vorankommen, schließen wir Streik nicht aus. Aber wir streiken nicht, nur weil andere streiken."

Um Arbeitskämpfe bei der Bahn in Zukunft zu vermeiden, plädiert der ehemalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) dafür, alle 20.000 Lokführer zu verbeamten. "Der exzessive Streik der GDL ist eine ungewollte Folge der Bahnreform", sagte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag der "Bild am Sonntag". "Wenn keine Vernunft einkehrt, müssen Lokführer wieder verbeamtet werden. Wir dürfen unser Land nicht lahmlegen lassen."

Lokführer mit Beamtenstatus, derzeit rund 5000, fallen nicht unter den Tarifvertrag und dürfen nicht streiken. Sie wurden noch vor der Privatisierung der Bahn 1994 eingestellt.

(dpa)
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