Ausstand der Piloten Verspätungen durch Ryanair-Streik in Weeze und Köln/Bonn

Düsseldorf · Am Morgen haben erstmals Piloten des Billigfliegers Ryanair gestreikt. An den Flughäfen in Weeze und Köln/Bonn gab es zum Teil erhebliche Verspätungen. Weitere Warnstreiks schließt die Gewerkschaft zumindest für die Weihnachtstage aus.

 Passagiere stehen am Freitag am Flughafen Hahn in Hahn (Rheinland-Pfalz) zum Check-In an.

Passagiere stehen am Freitag am Flughafen Hahn in Hahn (Rheinland-Pfalz) zum Check-In an.

Foto: Thomas Frey/dpa

Die Vereinigung Cockpit (VC) hatte für Freitag zum Streik an allen zehn deutschen Ryanair-Basen aufgerufen. Der Ausstand begann um 5 Uhr und sollte vier Stunden dauern. Es war der erste Pilotenstreik bei Ryanair.

An den Flughafen in Köln/Bonn und Weeze waren mehrere Flugverbindungen von dem Ausstand betroffen. Die Abflugszeiten für die Flüge von Weeze nach Gran Canaria, Bari und Alicante wurden mehrfach nach hinten verschoben. Die Maschinen sollten ursprünglich zwischen 7 und 8 Uhr starten. Tatsächlich starteten mehrere Flieger erst nach 9 Uhr.

"Gut ist zumindest, dass keiner der Flüge gestrichen wurde", sagte der Weezer Flughafensprecher Holger Terhorst unserer Redaktion. Die Passagiere hätten ruhig auf die Situation reagiert. "Die Stimmung war entspannt." Ryanair habe zudem - wie in solchen Situationen üblich - Verzehrgutscheine über fünf Euro ausgeteilt, mit denen Fluggäste Lebensmittel am Flughafen kaufen konnten.

Am Flughafen Köln/Bonn müssen sich Fluggäste des Ryanair-Flugs nach Kopenhagen dagegen noch etwas gedulden. Der Abflug wurde am Morgen von 6.25 auf 16.30 Uhr verschoben. Später wurde auch der Ryanair-Flug nach Bristol verschoben. Statt um 11.05 Uhr soll die Maschine erst um 20.25 Uhr starten. Ryanair nahm zunächst keine Stellung zu den Folgen des Piloten-Warnstreiks.

Bei der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zeigte man sich zufrieden mit dem Warnstreik kurz vor Weihnachten. "Die Streikbeteiligung ist absolut zufriedenstellend", sagte VC-Sprecher Markus Wahl am Freitagmorgen am Frankfurter Flughafen. Der Druck bei der irischen Airline sei groß.

Zwar seien zunächst alle Maschinen gestartet, es gebe aber deutliche Verspätungen, sagte Wahl. Ryanair habe über Nacht nicht-festangestellte und ausländische Piloten geholt und eingesetzt. "Die Piloten fehlen jetzt woanders."

Weitere Streikaufrufe werde es bis einschließlich zum zweiten Weihnachtsfeiertag (26. Dezember) nicht geben. Wie es dann weitergehe, hänge davon ab, ob Ryanair bereit sei, mit der Gewerkschaft auf Augenhöhe zu verhandeln. Falls das Unternehmen die Zusammensetzung der Tarifkommission weiterhin nicht akzeptiere, müsse über eine Eskalation nachgedacht werden.

Es ist der erste Streik in der Geschichte des 1985 gegründeten Billigfliegers, der die höchsten Passagierzahlen in ganz Europa aufweist.

(ate)
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