Fotos Strafgebühr statt Service - Reaktionen auf Preiserhöhung der Bahn
Zahlreiche Kommentatoren in den Medien schütteln angesichts der neuen Preisrunde der Bahn verständnislos den Kopf. Ein Überblick.
Frankfurter Rundschau: "Alle Jahre wieder machen Hitze, Stürme und Kälte der Deutschen Bahn zu schaffen. (...) Alle Jahre wieder scheut sich die Bahn dennoch nicht, an der Preisschraube zu drehen. (...) Das liegt weit über der aktuellen Inflationsrate von 1,6 Prozent und ist nicht zu rechtfertigen, selbst wenn die Tariferhöhung nur einen Teil der Kunden betrifft."
WAZ: "Gegen moderate Preiserhöhungen ist nichts einzuwenden, wenn auch die Leistungen besser werden. Doch noch immer sind die Unzulänglichkeiten zu groß, um das jährliche Ritual einfach nur abzunicken."
Stuttgarter Zeitung: "Die Verspätungen, Zug- und Servicemängel, die Fahrgäste der DB seit Jahren besonders im Fernverkehr erleiden, rechtfertigen keine höheren Ticketpreise, im Gegenteil."
Mitteldeutsche Zeitung: "Sollten Preis und Qualität bei der Bahn weiter auseinanderdriften, dürften künftig noch viel mehr Kunden in den Bus umsteigen."
SüdWest Presse: "Die peinliche Schließung des Mainzer Bahnhofs im August hat offengelegt, dass sie Personalprobleme hat. Erstaunlicherweise spielt diese Blamage bei der alljährlichen Preiserhöhung keine Rolle."
Neue Westfälische: "Besonders ärgerlich ist der Aufschlag bei den Reservierungsgebühren. Die Kunden der Bahn leiden unter überfüllten Zügen, weil es an Kapazitäten mangelt. Die Kunden werden mit einer Strafgebühr belegt, wenn sie sich vorab einen Sitzplatz sichern wollen. Etwas mehr Demut angesichts der selbst mit verschuldeten Misere stünde der Bahn gut zu Gesicht."
Eßlinger Zeitung: "Statt als verlässlicher -Mobilitätsgarant mit erschwinglichen Preisen für alle gefällt sie sich als Schnäppchenhändler für Gelegenheitsfahrer."