Emissionshandel Stormkonzerne machen Milliardengewinne

Berlin (rpo). Die Stromkonzerne machen mit dem Emissionshandel Milliardengewinne. Das geht aus Berechnungen des Umwetschutzverbandes WWF hervor. Allein den fünf größten Unternehmen der Branche beschere der Handel bis 2012 bis zu 64 Milliarden Euro Gewinn.

RWE, Eon, Vattenfall, EnBW und STEAG würden bis 2012 bis zu 64 Milliarden Euro Gewinn aus dem Handel mit Verschmutzungsrechten erzielen, so der WWF. Davon sollten aber nur 11,6 Milliarden Euro investiert werden.

WWF-Expertin Regine Günther kritisierte, die Unternehmen schlügen die Preise für die Emissionszertifikate auf die Strompreise auf und erzielten damit "im großen Maßstab Extragewinne". Dies sei ungerechtfertigt, da die Zertifikate den Firmen zum Großteil gratis zugeteilt worden seien.

Der Handel mit Verschmutzungsrechten war EU-weit vor gut einem Jahr gestartet. Er soll Unternehmen mit finanziellen Anreizen zum Umweltschutz bewegen: Wer in klimafreundliche Technologien investiert, kann Emissionszertifikate verkaufen. Wer dagegen viel Kohlendioxid (CO2) in die Luft pustet, muss die Zertifikate erwerben. Die Tonne CO2 wird derzeit mit rund 25 Euro an den europäischen Strombörsen gehandelt.

Die SPD will die Verbraucher beim Emissionshandel entlasten. Die Partei erwäge, den Unternehmen die Verschmutzungsrechte für die zweite Phase des Emissionshandels von 2008 bis 2012 nicht mehr gratis zuzuteilen, sondern einen Teil der Zertifikate zu versteigern, sagte SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der Großteil der Erlöse von rund einer Milliarde Euro jährlich solle dann den Verbrauchern zurückgegeben werden.

(afp2)
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