Ruhr-Summit in Bochum NRW wird für Start-up-Investoren immer interessanter

Bochum · Der Ruhr-Summit in Bochum soll zum wichtigsten Branchentreffen für Start-ups aus dem sogenannten B2B-Bereich werden – und das Bundesland führend bei Start-ups. Gelingt das?

 Vorkämpfer für die Start-up-Szene im Ruhrgebiet:: Alexander Hüsing, Chefredakteur von Deutsche-Startups, und Ruhrhub-Chef Oliver Weimann (von links).

Vorkämpfer für die Start-up-Szene im Ruhrgebiet:: Alexander Hüsing, Chefredakteur von Deutsche-Startups, und Ruhrhub-Chef Oliver Weimann (von links).

Foto: Ruhr-Summit/MARC ALBERS

2000 Start-up-Ideen prüfen Christian Winter und sein Team pro Jahr. In acht bis zehn davon investiert der Risikokapitalgeber TEV. „Wir sind Meister im Absagen“, sagt dessen Chef Winter. Es sagt also einiges über die Qualität eines Start-ups aus, wenn die Essener einsteigen. Und so kann man aus Winters Investorengeschichte auch einiges über die Gründerszene in NRW ableiten. Denn von den rund 500 Millionen Euro, die TEV in den vergangenen zehn Jahren investiert hat, blieben rund 150 Millionen bei Start-ups aus NRW.

Das bevölkerungsreichste Bundesland ist noch nicht spitze, aber es tut sich etwas, das wurde auch gestern in Bochum beim Ruhr-Summit wieder deutlich. Mehr als 5100 Besucher hatten sich für die vierte Auflage der Veranstaltung inklusive der Begleitveranstaltungen angemeldet, mehr als im vergangenen Jahr – und dass, obwohl es mit dem Digitalgipfel der Bundesregierung in Dortmund und der Telekom-Veranstaltung Digital X in Köln zeitliche Überschneidungen gibt. Entsprechend zufrieden sind die Veranstalter und Partner. „Was die Noah in Berlin ist und die Bits & Pretzels in München ist der Ruhr-Summit hier im Land“, sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer des Initiativkreises Ruhr. Auch Nico Peters schätzt die Vorzüge der Region. Der Chef des Düsseldorfer Start-ups Compeon, einer Plattform für Mittelstandsfinanzierung, profitiert nicht nur von den vielen Unternehmenskunden, die es hier praktisch vor der eigenen Haustür gibt: „Die Mitarbeiter sind hier in der Region auch loyaler als in Berlin. Wer in Berlin für Geld kommt, geht auch wieder für Geld.“ Und für Dustin Figge, Gründer des Immobilien-Start-ups Homelike, gab es noch einen weiteren Grund, in Köln statt beispielsweise im Silicon Valley zu gründen. „Die Lebenshaltungskosten sind in den USA wesentlich höher“, sagt er.

Nicht nur auf der Bühne, auch an anderen Stellen der Jahrhunderthalle in Bochum präsentieren sich Gründer mit ihren Geschichten – den Besuchern, aber natürlich auch Investoren wie Winter, die hierher gekommen sind. Viele kommen wie Winter aus NRW, aber mit Benjamin Erhart ist auch ein Investor aus München angereist, der dort für UVC Partners in Start-ups investiert: „Wir sind an einem Punkt, wo sich die Dynamik in der Start-up-Szene auch außerhalb von Berlin und München entfaltet“, sagt Erhart. Zum Beispiel in NRW. Bei der Zahl der Start-ups, die mit UVC arbeiten wollen, liege das Bundesland bereits auf Platz 3.

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