Kaufpreis eine Milliarde Euro? Oetker-Gruppe übernimmt Getränke-Lieferdienst Flaschenpost

Münster · Vor vier Jahren wurde Flaschenpost in Münster gegründet und war so erfolgreich, dass die Oetker-Gruppe das Konzept unter dem Namen Durstexpress zunächst kopierte – und nun das Vorbild übernimmt.

 Stephen Weich, Niklas Plath, Christopher Huesmann, Christian Seurig leiten das Start-up Flaschenpost aus Münster.

Stephen Weich, Niklas Plath, Christopher Huesmann, Christian Seurig leiten das Start-up Flaschenpost aus Münster.

Foto: Flaschenpost/Madalina Sheldon

Übernahme-Hammer in NRW: Der Bielefelder Familienkonzern Oetker kauft nach Informationen des Portals „Deutsche Startups“ den Getränke-Lieferdienst Flaschenpost aus Münster. Das Unternehmen soll für die Übernahme eine Milliarde Euro bezahlt haben. Ein Oetker-Sprecher bestätigte den Kauf gegenüber der „Münsterschen Zeitung“, Details wollte der Oetker-Konzern aber auf Anfrage erst am Montag bekanntgeben. So dürfte beispielsweise auch die Zustimmung des Kartellamtes noch ausstehen.

Der Getränke-Lieferdienst Flaschenpost wurde 2014 von Dieter Büchl in Münster gegründet – und schon nach wenigen Monaten wieder eingestellt, nachdem man von Kundenanfragen überschwemmt wurde. 2016 erfolgte der Neustart mit besserem Konzept und adäquater Logistik. Und dann startete man durch. Innerhalb von vier Jahren wurde aus dem Start-up in Münster ein Unternehmen mit mehr als 6000 Mitarbeitern an 23 Standorten in Deutschland. Allein seit April kamen mit Langenfeld, Berlin, Recklinghausen und Bielefeld vier weitere Standorte hinzu. Denn die Nachfrage stieg durch den temporären Lockdown und die insgesamt mit der Pandemie verbundenen Einschränkungen rasant an.

Der Oetker-Konzern, zu dem unter anderem mit der Radeberger-Gruppe mehrere Brauereien gehören, hatte sich das Modell Flaschenpost schon frühzeitig genau angeguckt – und dann unter dem Namen „Durstexpress“ kopiert. Während die Durstexpress-Lieferwagen unter anderem in Berlin stark vertreten sind, expandierte Flaschenpost in den vergangenen Jahren zunächst besonders stark in NRW. Hier ist man unter anderem in mehreren Städten im Ruhrgebiet, Düsseldorf und Köln unterwegs.

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