Frisches Kapital für Sunvigo Hightech-Gründerfonds investiert in Kölner Solar-Start-up

Exklusiv | Köln · Die drei Gründer von Sunvigo wollen die Nutzung von Solarenergie für Eigenheim-Besitzer vereinfachen. Mit ihrem Konzept konnten sie nun den bekannten Frühphasen-Investor aus Bonn überzeugen.

 Einige Eigenheimbesitzer setzen auf Energie aus Solar- oder Photovoltaikanlagen. Dennoch sehen die Gründer von Sunvigo viel Potenzial.

Einige Eigenheimbesitzer setzen auf Energie aus Solar- oder Photovoltaikanlagen. Dennoch sehen die Gründer von Sunvigo viel Potenzial.

Foto: dpa-tmn/Nestor Bachmann

Sauberer Strom ohne Bürokratie – so lässt sich die Mission des Kölner Start-ups Sunvigo zusammenfassen. Das Unternehmen bietet Hausbesitzern nach eigenen Angaben als erstes Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit, Sonnenstrom vom eigenen Dach mit einem flexiblen Stromvertrag zu nutzen. Dabei betreibt Sunvigo die Solaranlagen als eigene Kraftwerke und beliefert Hausbesitzer mit Sonnen­strom von ihren Dächern sowie Grünstrom aus dem Netz. Kunden müssen dadurch nicht für die Solaranlage aufkommen, sondern zahlen lediglich den verbrauchten Strom.

Das Konzept der Kölner überzeugte nun auch den Bonner Risikokapitalgeber Hightech-Gründerfonds, der sich an dem Start-up beteiligte. Innerhalb der vergangenen sechs Monate konnte Sunvigo insgesamt rund 1,1 Millionen Euro von Investoren einsammeln. Denn zuvor hatten sich bereits der ehemalige RWE-Deutschland-Chef Arndt Neuhaus, der Risikokapitalgeber Ecosummit, der Schweizer Risikokapitalgeber Übermorgen Ventures und einige Business Angels beteiligt.

Sunvigo wurde im Februar 2020 von Michael Peters, Bastian Bauwens und Vigan Nikogosian gegründet. Inzwischen beschäftigt das Start-up 14 Mitarbeiter. Mit dem Geld der Investoren will Sunvigo das eigene Geschäft weiter ausbauen – denn im Markt ist viel Potenzial. „15 Prozent des europäischen Stromverbrauchs könnten auf Dächern von Einfamilienhäusern erzeugt werden. Heute sind es weniger als ein Prozent“, sagt Mitgründer Bastian Bauwens.

Aktuell versuchen zahlreiche Start-ups, den lange Zeit von den großen Energieversorgern dominierten Strommarkt zu revolutionieren. Sie setzen dabei einerseits auf die dezentrale Energiegewinnung mittels erneuerbarer Energien, andererseits aber auch auf das Potenzial der Digitalisierung. Mit Yuma gibt es beispielsweise in Rommerskirchen ein Start-up, das ebenfalls im Solarbereich aktiv ist. Anders als Sunvigo setzen die Gründer aber auf Mini-Solaranlagen, die man an die Steckdose anschließen kann. Diese lassen sich so beispielsweise auch in Mietwohnungen an Balkonen installieren.

Sunvigo will zunächst Eigenheime mit Solaranlagen ausrüsten. „Millionen von Hauseigentümern in Europa wollen Sonnenstrom vom eigenen Dach nutzen – doch bislang haben die wenigsten Eigentümer eine Solaranlage installiert. Wir sehen daher viel Wachstumspotenzial“, sagt Bastian Bauwens. Kunden könnten die Solaranlagen natürlich auch selbst installieren. „Das bedeutet allerdings bürokratischen Aufwand. „Unsere Lösung ist für all diejenigen, die eine flexible Lösung ohne Bürokratie und Aufwand suchen, die trotzdem günstig ist“, sagt Bauwens.

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