5,9 Millionen Euro von Investoren Flixbus-Gründer investieren in Kölner Start-up Sastrify

Köln · Mit ihrem Start-up wollen die Gründer Maximilian Messing und Sven Lackinger Unternehmen helfen, Geld beim Einkauf von Software-Lizenzen zu sparen. Nun investierten Risikokapitalgeber eine Millionensumme.

 Maximilian Messing und Sven Lackinger (v.l.) haben Sastrify gegründet.

Maximilian Messing und Sven Lackinger (v.l.) haben Sastrify gegründet.

Foto: Sastrify

Frisches Kapital für das Kölner Start-up Sastrify: Im Rahmen einer sogenannten Seed-Finanzierungsrunde konnte das Unternehmen von Investoren umgerechnet rund 5,9 Millionen Euro (sieben Millionen US-Dollar) einsammeln. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom Risikokapitalgeber HV Capital. Außerdem beteiligten sich noch die Gründer von Start-ups wie Personio, Flix Mobility oder Sumup sowie der Kölner Business Angel Tim Schumacher, der bereits im November bei Sastrify eingestiegen war und sich damals rund zehn Prozent der Firmenanteile gesichert hatte. Nach HV Capital ist Schumacher mit seinem Investment-Vehikel TS Ventures weiterhin größter Investor bei Sastrify.

Sastrify wurde Anfang 2020 von Maximilian Messing und Sven Lackinger gegründet und hilft Unternehmen dabei, den Überblick über ihre Software-Lizenzen zu behalten und Geld zu sparen. Weil es im Geschäft mit Firmenkunden beispielsweise oft individuelle Rabatte für Software-Lizenzpakete gibt, überprüfen sie für die Unternehmen, ob diese verglichen mit anderen Unternehmen ähnlicher Größe zu viel bezahlen. Heute zählen Start-ups wie der Express-Lieferdienst Gorillas oder die Jogging-App Runtastic zu den Kunden. Das Kölner Start-up konzentriert sich damit auf einen Markt, der in den vergangenen Jahren rasant gewachsen ist: Software-as-a-Service.

Ein Beispiel: Früher konnte man sich einfach das Office-Paket von Microsoft auf einer CD-Rom kaufen: Word, Power Point, Excel – alles war auf der CD. Und wenn die Anwendungen irgendwann veraltet waren, holte man sich einfach eine neue Software. Heute ist das anders. Heute abonniert man die Programme bei Microsoft und hat dann stets die aktuelle Version. Man kauft also nicht mehr einmal Software für viel Geld, sondern schließt für eine geringere monatliche Gebühr ein Abo ab. Das nennt sich Software-as-a-Service. Und von solchen Lizenz-Produkten gibt es haufenweise in Unternehmen. Der Bedarf nach Angeboten wie dem von Sastrify ist also groß.

Die Gründer sprechen von einem 500 Milliarden Dollar großen Markt, den sie erobern wollen. „Wir sind gerade in einer sehr brutalen Wachstumsphase. Wir werden unser Team wahrscheinlich bis Jahresende auf 50 bis 60 Leute verdoppeln und die Kundenzahl in den nächsten anderthalb Jahren verfünffachen“, beschrieb Gründer Sven Lackinger im „Gründerzeit-Podcast“ unserer Redaktion zuletzt die Ziele des Start-ups, das aktuell rund 30 Mitarbeiter hat.

Sastrify ist dabei nicht das erste Start-up, dass Maximilian Messing und Sven Lackinger gegründet haben. 2014 hatten sie mit ihrer ersten Gründung Evopark an der Digitalisierung von Parkhäusern gearbeitet. Das Unternehmen bekam damals unter anderem Kapital vom Autohersteller Porsche. 2017 wurde es vom Mönchengladbacher Mittelständler Scheidt&Bachmann übernommen.

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