Größte Fintech-Finanzierung in Deutschland 2020 Auxmoney bekommt von Investoren 150 Millionen Euro

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Kreditplattform Auxmoney hat von Investoren frisches Kapital bekommen. Der Investor Centerbridge hat dabei die Mehrheit am Düsseldorfer Unternehmen übernommen.

 Die Auxmoney-Gründer Raffael Johnen, Philip Kamp, Philipp Kriependorf (v.l.).

Die Auxmoney-Gründer Raffael Johnen, Philip Kamp, Philipp Kriependorf (v.l.).

Foto: Auxmoney

Es ist die größte Finanzierungsrunde eines Start-ups aus dem Finanzbereich im Jahr 2020 in der gesamten Euro-Zone: Die Düsseldorfer Kreditplattform Auxmoney hat von Investoren 150 Millionen Euro frisches Kapital bekommen. Das Geld kommt zum Großteil vom Beteiligungsunternehmen Centerbridge, das damit auch die Mehrheit an Auxmoney übernimmt. Im Zuge der Finanzierung hat das Unternehmen auch Anteile von Bestandsinvestoren übernommen. Laut Auxmoney bleiben bekannte Risikokapitalgeber wie Index Ventures, Union Square Ventures oder Foundation Capital allerdings vollständig an Bord. Die Kartellbehörden müssen dem Einstieg noch zustimmen.

Auxmoney wurde 2007 von Raffael Johnen, Philip Kamp und Philipp Kriependorf gegründet. Kurz zuvor waren die beiden Studienfreunde Kriependorf und Kamp durch Frankfurt gefahren und hatten sich gefragt, warum es eigentlich Banken zur Vermittlung von Krediten brauche. Heute vermittelt der Düsseldorfer Online-Marktplatz Kredite an Privatpersonen, Selbstständige und Unternehmen. Das Start-up, das im vergangenen Jahr in die ehemalige Zentrale der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ in Düsseldorf gezogen ist, beschäftigt inzwischen mehr als 300 Mitarbeiter.

„Mit dem frischen Kapital werden wir unsere führende Marktposition weiter ausbauen und Chancen im derzeitigen Umfeld nutzen“, wird Auxmoney-Chef Raffael Johnen in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. Laut „Handelsblatt“ hat auch Johnen im Zuge der Finanzierungsrunde seine Anteile am Unternehmen erhöht. Er spricht daher auch lieber von einer „Partnerschaft“ mit Centerbridge als von einer Übernahme.

Die Corona-Pandemie hat auch Auxmoney getroffen, einige Mitarbeiter befinden sich laut Unternehmen in Kurzarbeit. Durch die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus sind zwar viele Menschen und Unternehmen in Schwierigkeiten geraten und benötigen finanzielle Hilfe. Gleichzeitig hat sich durch das Virus das Geschäft für Kreditplattformen wie Auxmoney jedoch erschwert – denn die Risiken sind für sie deutlich gestiegen, da die Unwägbarkeiten der Pandemie eine Einschätzung erschweren, wie wahrscheinlich Kunden ihre Gelder zurückzahlen.

Johnen bleibt für die Zukunft dennoch optimistisch. Dem „Handelsblatt“ sagte er, man könne in Deutschland künftig 20 bis 30 Mal so groß sein.

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