Neuer Zukunftsfonds beschlossen Bund will zehn Milliarden Euro in Start-ups investieren

Berlin · In den vergangenen Jahren sind in Deutschland viele erfolgreiche Start-ups entstanden – doch das Geld für ihr Wachstum kam meistens aus dem Ausland. Das will die Bundesregierung nun ändern.

 Mit einem neuen Zukunftsfonds will Wirtschaftsminister Peter Altmaier Start-ups fördern.

Mit einem neuen Zukunftsfonds will Wirtschaftsminister Peter Altmaier Start-ups fördern.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Die Bundesregierung will mit einem zehn Milliarden Euro schweren Zukunftsfonds in den kommenden Jahren vielversprechende Start-ups finanzieren, um die Abhängigkeit von amerikanischem und asiatischem Kapital zu verringern. „Wir investieren in die Wirtschaft von morgen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Freitag, nachdem der Bundestag den Haushalt – und damit die Mittel für den Fonds – bewilligt hatte.

Der Fonds ist auf zehn Jahre angelegt, das staatliche Geld soll weitere private Investitionen anstoßen, so dass am Ende laut Altmaier mindestens 30 Milliarden Euro mobilisiert würden. „Wir setzen damit ein Zeichen in Europa“, so Altmaier. Der Start-up-Beauftragte der Bundesregierung, der Düsseldorfer CDU-Politiker Thomas Jarzombek, betonte, dass man nichts dagegen habe, wenn amerikanisches Kapital in deutsche Start-ups fließe: „Aber in der Vergangenheit war das Problem, dass oft ausschließlich amerikanisches Kapital da war.“

Um möglichst schnell wachsen zu können, sammeln auch deutsche Start-ups oft dreistellige Millionenbeträge von Investoren ein. Doch bislang war es so, dass deutsche Risikokapitalgeber oft nicht in der Lage waren, mittlere bis hohe zweistellige Millionensummen in ein einziges Unternehmen zu investieren. Diese Lücke soll der Zukunftsfonds schließen.

Jarzombek betonte auch, dass sich die Investitionen letztlich auch für den Steuerzahler lohnen würden – und verwies auf den Hightech-Gründerfonds, einen mit staatlichen Mitteln aufgebauten Frühphasen-Investor mit Sitz in Bonn. Dieser hatte vor wenigen Tagen den Ausstieg aus dem Biotechnologie-Unternehmen MYR mit Sitz in Bad Homburg bekanntgegeben. Der Verkauf dürfte dem Fonds einen dreistelligen Millionenbetrag einbringen und wäre damit der erfolgreichste Exit für den Fonds überhaupt. „Allein damit hat der erste Fonds des HTGF sein Geld – entgegen der Erwartungen – schon wieder eingespielt“, betonte Jarzombek. Das Pharmaunternehmen hat ein Medikament entwickelt, das bei der Behandlung von chronischer Hepatitis D eingesetzt wird. Geschichten wie diese, so Jarzombeks Botschaft, sollten in Zukunft noch häufiger in Deutschland geschrieben werden.

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