Neuer EU-Fonds Habeck und Lindner machen eine Milliarde Euro für Startup-Förderung locker
Paris · Von Investorenrunden wie in den USA können europäische Technologiefirmen nur träumen. Nun sollen staatliche Gelder helfen, privates Risikokapital anzuziehen. Dazu steuern Deutschland und Frankreich kräftig bei.
Deutschland und Frankreich haben je eine Milliarde Euro für die Förderung von Technologie-Startups zugesagt. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte dazu: "Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern werden wir öffentliche Mittel einsetzen, um mehr privates Kapital in diesen Sektor zu bringen." Demnach wollen sich 16 weitere EU-Länder an der Initiative beteiligen, die insgesamt zehn Milliarden Euro für junge Unternehmen in der Wachstumsphase bereitstellen soll.
Europäische Unternehmensgründer beschweren sich schon lange, dass sie insbesondere in der Phase nach der Gründung Nachteile gegenüber ihren Konkurrenten aus den USA haben, an Kapital zu kommen, um schnell zu wachsen. Die Politik beschäftigt wiederum, dass die EU in den Wachstumsbereichen der digitalen Wirtschaft kaum über Weltmarktführer verfügt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte dazu: "Wir wollen, dass unsere innovativen Start-ups die Chance haben, sich von ihrer EU-Heimat aus zu Weltmarktführern zu entwickeln".
Verwaltet werden soll der neue Fonds vom Europäischen Investitionsfonds (EIF), einer Tochtergesellschaft der Europäischen Investitionsbank (EIB).
"Wir wollen eine europäische Risikokapitalindustrie, die so stark ist wie die amerikanische", erklärte Frankreichs Digitalminister Cédric O. Dem Minister zufolge hat der geplante Fonds mit den Zusagen weiterer Investoren wie öffentlicher Förderbanken insgesamt bereits 3,5 Milliarden Euro Volumen.