Stahlwerk in Brasilien verkauft Thyssenkrupp kann gigantische Fehlinvestition endlich abhaken

Essen/Santa Cruz · Mit einem Minus von rund acht Milliarden Euro hat der Industriekonzern Thyssenkrupp mit dem endgültigen Abschluss des Verkaufs seines brasilianischen Werks CSA einen Schlussstrich unter eine milliardenschwere Fehlinvestition gezogen.

 Das ThyssenKrupp-Logo.

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Foto: dpa, dna cul fpt

Der Vollzug des Geschäfts sei ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns, teilte Thyssenkrupp am Donnerstag in Essen mit. Der Verkauf des Werks an den lateinamerikanischen Stahlhersteller Ternium für rund 1,5 Milliarden Euro ist damit rückwirkend zum 30. September 2016 erfolgt.

Die fehlgeschlagene Stahl-Expansion nach Amerika hatte den Essener Konzern zuvor in eine existenzbedrohende Krise gestürzt. Konzernchef Heinrich Hiesinger hatte das durch die Fehlinvestitionen in der Region insgesamt entstandene Minus im Frühjahr auf rund acht Milliarden Euro beziffert.

Durch den Abschluss des Geschäfts könnten die Netto-Finanzschulden des Konzerns "signifikant" reduziert werden, hieß es nun. Eine durch den Verkauf notwendig gewordene Wertberichtigung von 900 Millionen Euro werde das Unternehmen jedoch im laufenden Jahr unterm Strich in die roten Zahlen bringen, hatte Thyssenkrupp bereits angekündigt.

Inzwischen erziele der Essener Konzern mehr als 75 Prozent seines Umsatzes mit Industriegüter- und Dienstleistungsgeschäften. Nur noch knapp ein Viertel entfalle auf das schwankungsanfällige Stahlgeschäft, in dem der Konzern derzeit ein Zusammengehen mit dem indischen Konkurrenten Tata prüft. 2014 hatte sich Thyssenkrupp zunächst von seinem US-Werk in Alabama getrennt, nachdem beide Fabriken zuvor zum Verkauf gestellt worden waren.

(felt)
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