Arbeiten in Solingen Stadt bietet vielseitige Ausbildungsberufe
Serie | Solingen · Der Konzern Stadt Solingen und seine Tochterunternehmen bieten mehr als 20 Ausbildungsberufe. Darüber hinaus können sich Interessenten auch für Duale Studiengänge bewerben. Nachwuchs wird regelmäßig eingestellt.
Gekonnt bringt Marcel Marten mit der Fernbedienung die Baukranschaufel in die richtige Position. Der Straßenwärter der Technischen Betriebe Solingen (TBS) hat mit dem Fahrzeug und seinen Aufbauten keinerlei Probleme. „Ich wollte einen Beruf ausüben, in dem Baumaschinen eine Rolle spielen“, sagt Marten rückblickend.
Er bereut die Wahl zur Ausbildung des Berufes Straßenwärters keine Sekunde. Zumal innerhalb der dreijährigen Ausbildung auch der Lkw-Führerschein, der Kranschein, der Gabelstaplerschein, der Teleskopladerschein und unter anderem auch der Motorkettensägeschein Bestandteil der Ausbildung waren. „Der Beruf ist sehr vielseitig“, sagt Marcel Marten, der seit 2021 bei den Technischen Betrieben Solingen als ausgebildeter Straßenwärter arbeitet.
Er und seine Kollegen vom TBS sorgen dafür, dass Straßen, Gehwege und anliegende Grünflächen regelmäßig kontrolliert und instand gehalten werden. „Auf einer Berufsinformationsmesse im Theater und Konzerthaus bin ich auf diesen Beruf aufmerksam geworden“, sagt der 23-Jährige. Vor Eintritt in die Ausbildung hat er noch ein Praktikum beim TBS absolviert und war sich sicher, dass der Straßenwärter „sein“ Beruf ist.
Der Tagesablauf ist klar strukruriert. Im Winter wird von 7 bis 16 Uhr gearbeitet, im Sommer von 6.30 bis 15.30 Uhr. „Morgens bekommen wir unsere Aufträge, die übers Handy auch digital an uns herangetragen werden“, erzählt Marcel Marten.
Lose Platten beispielsweise auf der Konrad-Adenauer-Straße reparieren, Bordsteine lösen, Pflaster- und Gehwegsarbeiten allgemein – die Groß- und Kleinasphalt-Kolonnen der Straßenwärter vom TBS haben gut zu tun. 25 bis 30 Personen sind im Einsatz. Marten hat den kommunalen Arbeitgeber schon in seiner Ausbildungszeit schätzen gelernt und freute sich auch bei der Prüfungsvorbereitung vor rund eineinhalb Jahren auf die Unterstützung seiner Kollegen.
In diesem Sommer würden die Technischen Betriebe Solingen gerne wieder eine(n) Straßenwärter ausbilden. Voraussetzung wäre ein Hauptschulabschluss, die Bewerber sollten kein Problem mit der Witterung haben sowie Spaß an handwerklicher und technischer Arbeit. Die Ausbildung dauert drei Jahre, die Berufsschulzeit wird am Berufskolleg Rhein-Maas in Kempen absolviert.
Das Berufskolleg in Kempen, aber auch das Hans-Schwier-Berufskolleg in Gelsenkirchen besuchen beziehungsweise besuchten auch Niklas Rödder und Jason Vogt. Beide sind bereits ausgebildete Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice und haben ihre Ausbildung bei den TBS absolviert. Ebenso wie bei Marcel Marten war für sie bei der Berufswahl der kommunale Arbeitgeber mit ausschlaggebend. „Man kann hier vieles ansprechen und wird auch gefördert.“
Mitten im zweiten Ausbildungsjahr für diesen ebenso wie bei den Straßenwärtern eher besonderen beziehungsweise ausgefallenen Beruf ist derzeit Tim Meyer. „Unser Beruf ist sehr abwechslungsreich, jeden Tag erledigen wir verschiedene Sachen“, sagt der 28-Jährige.
Zuvor hat der Solinger andere berufliche Richtungen ausprobiert. „Zunächst ein Studium, dann in der Pflege“, sagt Meyer. Beides war letztlich nicht sein Ding. Tim Meyer begeistert sich nun allerdings dafür, was unter der Erdoberfläche beispielsweise in den Wasserleitungen passiert. Probleme mit Gerüchen im Solinger Kanalreich hat das Trio nicht. „Es gibt zwar einige fiese Stellen, aber Gerüche halten sich in Grenzen“, meinen Jason Vogt und Niklas Rödder.
Gleichwohl sollten die Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice keine Probleme mit Gerüchen und Witterung haben. Ebenso keine Probleme mit engen Räumen oder Höhe. Ein Hauptschulabschluss und wie bei den Straßenwärtern Spaß an handwerklicher und technischer Arbeit sollte aber mitgebracht werden. Auch für diesen Beruf würden die TBS gerne noch interessierte Bewerber für das nächste Ausbildungsjahr sehen.
Die beiden Fachkräfte und der Auszubildende Tim Meyer heben die „spannende Arbeit“ in den Vordergrund. Unterstützt wird die von einer technischen Ausstattung wie unter anderem zwei großen, über 30 Tonnen schweren Sonderfahrzeugen, die gut und gerne rund eine halbe Million Euro pro Stück kosten dürften. Mit Saug- und Spülwagen werden in den Kanälen Inspektionen vorgenommen und diese auch gereinigt. „Bei den Städten steht die Kanalunterhaltung im Vordergrund, private Firmen kümmern sich vorwiegend um die Sanierung“, erklärt Jason Vogt. Er ist seit sieben Jahren dabei und hat sich nun vorgenommen, den Gesellenstatus als Fachkraft zu verlassen: „Noch in diesem Jahr beginne ich mit der Meisterschule und will in eineinhalb Jahren dort meinen Abschluss machen.“