Reisekonzern in der Krise Staat kann in großem Stil bei Tui einsteigen

Hannover · Der deutsche Staat kann sich nach der Lufthansa nun auch in größerem Umfang an dem Reisekonzern Tui beteiligen. Darauf einigten sich die Eigner des von der Pandemie stark getroffenen Unternehmens mit großer Mehrheit.

 Das Logo der Tui Group (Archivfoto).

Das Logo der Tui Group (Archivfoto).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Damit ist der Weg für den Bund frei, mit insgesamt bis zu 25 Prozent plus einem Anteilsschein bei der Tui einzusteigen. Das Unternehmen hatte seine Eigentümer zu einer außerordentlichen Hauptversammlung zusammengerufen, die wegen der Pandemie-Beschränkungen online ausgerichtet wurde. Dabei schufen die Aktionäre mehrheitlich die letzten formalen Voraussetzungen für eine größere staatliche Beteiligung.

Die EU-Kommission hatte zuvor am Montagabend in Brüssel erklärt, dass die wettbewerbsrechtlichen Rahmenbedingungen für bis zu 1,25 Milliarden Euro an deutschen Hilfen aus ihrer Sicht erfüllt sind. Im Einzelnen geht es dabei um eine stille Beteiligung an Tui von 420 Millionen Euro, die der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) laut Beschluss der Aktionäre nun in direkte Anteilsscheine umwandeln darf. Zudem umfasst das Paket eine ebenfalls wandelbare Anleihe im Wert von 150 Millionen Euro, für die bereits im Spätsommer die wesentlichen Bedingungen geklärt worden waren.

Hinzu kommt jetzt noch eine zweite, allerdings nicht wandelbare stille Beteiligung von bis zu 680 Millionen Euro. Die genaue Ausschöpfung dieses letzten Teils ist unter anderem abhängig davon, ob sich das Land Niedersachsen am Tui-Hauptsitz Hannover bereiterklärt, eine Summe von bis zu 400 Millionen Euro mit einer eigenen Garantie abzusichern.

(ahar/dpa)
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