Sprint will wohl 32 Milliarden Dollar zahlen Telekom vor T-Mobile-Verkauf in USA

Bonn · Der Deutschen Telekom steht ein Milliardensegen ins Haus: Nach jahrelangen Bemühungen, die US-Mobilfunktochter loszuwerden, rückt ein Verkauf nun immer näher. Branchenkreisen zufolge hat sich die Telekom mit dem Rivalen Sprint auf einen Preis von 32 Milliarden Dollar für T-Mobile US geeinigt.

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Foto: dpa, Andrea Warnecke

Wie ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagte, hat Sprint zugestimmt, rund 40 Dollar je Aktie zu zahlen. Der Preis läge damit 17 Prozent über dem Schlusskurs der T-Mobile-Aktie vom Mittwoch. Wie viel Geld Sprint schließlich auf den Tisch legt, hänge jedoch von vielen Details ab, die noch geklärt werden müssten, sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person. Nach derzeitigem Stand werde die Telekom nach dem Schulterschluss 15 bis 20 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten. Sprint ist in Amerika der drittgrößte Mobilfunkanbieter, T-Mobile US rangiert auf dem vierten Rang.

Dem Insider zufolge müssen Details zur Finanzierung und Buchprüfung geklärt werden. Medienberichten zufolge könnte der Deal nächsten Monat in trockenen Tüchern sein. Sprint strebe an, die Hälfte des Kaufpreises in bar und den Rest in eigenen Aktien zu bezahlen, hieß es. Die Telekom und Sprint wollten sich dazu nicht äußern. Der Bonner Konzern hält gut zwei Drittel an der US-Tochter - der Anteil wäre auf Basis des Angebots von 40 Dollar je Anteilsschein insgesamt 21 Milliarden Dollar schwer.

Über die Fusion von T-Mobile US mit Sprint wird seit Monaten spekuliert. Sprint gehört zum Softbank -Konzern des japanischen Milliardärs Masayoshi Son. Großer Unsicherheitsfaktor bei dem Deal sind die US-Wettbewerbsbehörden, die ein Zusammengehen der direkten Rivalen T-Mobile US und Sprint skeptisch sehen. Sie fürchten, dass danach die Mobilfunkpreise steigen. Sprint hingegen argumentiert, dass nur durch die Kombination das Duopol von Verizon und AT&T gebrochen werden kann. Die beiden Mobilfunk-Platzhirsche verlangen aus Sicht von Sprint zu hohe Telefon-Gebühren.
T-Mobile US galt lange als Sorgenkind der Telekom. In den ersten drei Monaten des Jahres hat die Tochter per saldo zwar 2,4 Millionen Kunden gewonnen - aber einen Verlust von 151 Millionen Dollar verbucht. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 107 Millionen Dollar gegeben.

T-Mobile US sollte vor drei Jahren bereits für 39 Milliarden Dollar an den Branchenriesen AT&T verkauft werden.
Allerdings hatten die amerikanischen Behörden den Verkauf seinerzeit blockiert und argumentiert, dass es mindestens vier landesweite Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten geben müsse.

(REU)
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