Weiterer Konkurrent „auf dem Radar“ Spekulationen über Übernahme von Klöckner durch Thyssenkrupp

Düsseldorf · Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp will laut einem Zeitungsbericht den Duisburger Stahlhändler Klöckner übernehmen. Die Börse reagierte auf die Spekulationen: Die Kurse beider Unternehmen zogen an.

Duisburg: Die Hochöfen 9 und 8 von ThyssenKrupp.

Duisburg: Die Hochöfen 9 und 8 von ThyssenKrupp.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp will laut einem Zeitungsbericht den Duisburger Stahlhändler Klöckner übernehmen. Das berichtet das „Handelsblatt“. Der Artikel löste Reaktionen an der Börse aus: Während der Kurs von Thyssenkrupp am Freitagvormittag um 2 Prozent anzog, sprangen Klöckner-Aktien um 15 Prozent nach oben. Am Nachmittag hatten beide Firmen ihre Kursgewinne aber teilweise wieder abgegeben. Die Unternehmen wollten den Bericht nicht kommentieren.

Dem Vernehmen nach sind die Gespräche über einen Einstieg von Thyssenkrupp bei Klöckner aber noch in einem frühen Stadium, und es ist noch völlig offen, ob sich daraus Optionen ergeben. Der Duisburger Konzern kam mit 8500 Mitarbeitern zuletzt auf einen Jahresumsatz von 6,8 Milliarden Euro. Dem Artikel zufolge ist zudem der Konkurrent Salzgitter „auf dem Radar“ von Thyssenkrupp.

Thyssenkrupp ist unter Druck. Der Stahlmarkt leidet weltweit unter einer geringen Nachfrage, an Überkapazitäten und niedrigen Preisen. Um am Markt einen besseren Stand zu haben, peilten die Essener ursprünglich eine Fusion ihrer Stahlsparte mit dem Konkurrenten Tata Steel an, die scheiterte aber am Veto der Kartellbehörden. Konzernchef Guido Kerkhoff hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass eine Konsolidierung in der Industrie notwendig sei, und dass er solche Optionen auch für seine Geschäfte prüft.

Wie die Stahl-Strategie künftig im Detail aussehen soll, will das Management früheren Aussagen zufolge bis zum Ende des Kalenderjahres verkünden. Zudem könnte Thyssenkrupp seine Aufzugssparte abspalten und damit Kasse machen – das Geld könnte der Konzern dann für Zukäufe in seinem traditionsreichen Stahlsegment nutzen.

(anst/dpa)
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