Unternehmen in der Krise SPD fordert Staatseinstieg bei Thyssenkrupp

Essen · Das Stahlunternehmen Thyssenkrupp ist in der Krise. Am Montag will sich damit auch der Landtag befassen. Die SPD-Fraktion fordert, dass die Stahlsparte von Thyssenkrupp vom Staat unterstützt wird. Die Landesregierung ist dagegen.

 Thyssenkrupp ist tief in der Krise und will über 11.000 Stellen abbauen. Die SPD-Fraktion fordert einen Staatseinstieg.

Thyssenkrupp ist tief in der Krise und will über 11.000 Stellen abbauen. Die SPD-Fraktion fordert einen Staatseinstieg.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Mit der Krise bei Thyssenkrupp soll sich auch der Landtag befassen. Die SPD-Fraktion will am Montag eine Aktuelle Stunde beantragen. Unter dem Titel „Ausverkauf der Stahlsparte von ThyssenKrupp verhindern“ solle diskutiert werden, welche akuten Maßnahmen die Landesregierung anstoßen sollte, um auf die sich zuspitzende Lage in der Stahlindustrie zu reagieren. Der Traditionskonzern hatte am Donnerstag den Abbau von 11.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Aktuell hat der Konzern 104.000 Beschäftigte. Allein in NRW sollen 3500 Arbeitsplätze wegfallen. „Die allgemeine Situation bei Thyssen-Krupp und die drohende Schließung des Grobblechwerks in Duisburg machen einmal mehr deutlich, wie dringend der Konzern einen Stabilitätsanker braucht, damit das Unternehmen nicht weiter nach und nach zerfällt“, sagte Thomas Kutschaty, Fraktionschef der SPD, unserer Redaktion. Die Mitarbeiter würden aufgrund „eklatanter Managementfehler“ ihre Existenzgrundlage verlieren. „Daher erneuern wir unsere Forderung, die Stahlsparte durch eine staatliche Beteiligung zu stabilisieren und damit die Voraussetzung für eine nachhaltige Modernisierung des gesamten Konzerns zu schaffen.“ Die Landesregierung lehnt einen Staatseinstieg ab, will aber den Umbau zum grünen Stahl unterstützen. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) hat zudem mit dem Chef von Liberty Steel, Sanjeev Gupta, telefoniert, der Thyssenkrupp Steel übernehmen will. Pinkwart mahnt Konzern-Chefin Martin Merz, das Angebot ernst zu nehmen und zu prüfen.

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