Hertie-Insolvenz SPD fordert höhere Steuern für Finanzinvestoren

Berlin (RPO). Nach dem Insolvenzantrag der Kaufhauskette Hertie wächst in der SPD offenbar der Ruf nach schärferen Regeln für Finanzinvestoren und Hedgefonds.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, verlangte in der "Bild"-Zeitung, Investmentgesellschaften nach Firmenübernahmen steuerlich stärker zu belasten. Damit sollten nur auf kurzfristigen Profit ausgerichtete Firmenkäufe unattraktiv werden.

"Wir sollten höhere Belastungen für so genannte Heuschrecken prüfen. Bei Firmenkäufen sollte die Steuerlast für Heuschrecken drei bis fünf Jahre lang so hoch liegen, dass sich die Übernahme nur langfristig lohnt", sagte Wend.

Der Fall Hertie zeige den Sittenverfall bei Investoren, der "mit der sozialer Marktwirtschaft nichts mehr zu tun hat". Den "Heuschrecken" gehe es nur um kurzfristigen Profit.

Hertie meldete Insolvenz an, nachdem Gespräche über eine finanzielle Neustrukturierung des Unternehmens beziehungsweise eine Zwischenfinanzierung gescheitert waren. Die Firma begründete die Probleme mit der angespannten Lage beim Investor Dawnay Day, der die Kaufhäuser 2005 von KarstadtQuelle übernahm. Insgesamt 4.500 Beschäftigte in 73 Hertie-Filialen sind laut der Gewerkschaft Verdi betroffen.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort