Aber Umfang offen Sinkende Krankenkassenbeiträge in Aussicht

Berlin (rpo). Anfang 2004 wird für viele Versicherte der Beitragssatz zur Krankenkasse erstmals sinken. Eine Reihe von Krankenkassen stellt niedrigere Beiträge in Aussicht.

<P>Berlin (rpo). Anfang 2004 wird für viele Versicherte der Beitragssatz zur Krankenkasse erstmals sinken. Eine Reihe von Krankenkassen stellt niedrigere Beiträge in Aussicht.

Das Ziel der Gesundheitsreform, den Beitragssatz von derzeit durchschnittlich rund 14,3 Prozent auf 13,6 Prozent zu senken, wird aber zumindest zum Jahresanfang nicht erreicht. Das ergab am Donnerstag eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bei den Kassen.

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) mit 5,2 Millionen Mitgliedern will zum Januar 2004 den Satz von 15,2 auf "deutlich unter 15 Prozent" senken. DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz sagte: "Die Gesundheitsreform bringt Entlastungen für uns, die die Senkung möglich machen." Die Hanseatische Ersatzkasse (HEK/Hamburg) und die Kaufmännische Krankenkasse (KKH/Hannover) kündigten ebenfalls spürbare Beitragssenkungen zum Jahreswechsel an.

Die Betriebskrankenkassen (BKK) mit rund 10 Millionen Mitgliedern gehen von einer Senkung ihres Durchschnittssatzes von 13,7 auf etwa 13,4 Prozent aus. Für alle Kassen wäre eine durchschnittliche Reduzierung auf 14 Prozent zu Jahresanfang "realistisch" und "ein echter Erfolg", sagte ein BKK-Sprecher in Berlin. Er bestätigte einen "Run" der Patienten auf Zahnersatz, obwohl sich im nächsten Jahr an der Erstattung nichts ändere. Bei den gesamten gesetzlichen Krankenkassen seien die Ausgaben dafür um vier bis fünf Prozent gestiegen. Dies mache aber lediglich 150 Millionen Euro Zusatzkosten aus und damit beim Beitrag allenfalls 0,015 Prozentpunkten.

Die AOK mit 19 Millionen Mitgliedern will alle Möglichkeiten für eine Senkung ihres Durchschnittssatzes von derzeit rund 14,4 Prozent nutzen. "Auf Grund von Vorzieheffekten und der extremen Einnahmeschwäche der gesetzlichen Krankenkassen in diesem Jahr wird der Spielraum für Beitragssenkungen aber kleiner sein als von der Politik erwartet", sagte ein Sprecher.

Die Barmer Ersatzkasse (BEK) mit sechs Millionen Mitgliedern kann derzeit nicht sagen, in welcher Größenordnung der Beitrag gesenkt wird. "Der feste Wille, die Beiträge zu senken ist allerdings vorhanden", sagte Sprecher Thorsten Jakob in Wuppertal.

Die Techniker Krankenkasse TK will vorerst bei ihrem Satz von 13,7 Prozent bleiben. Über eine mögliche Beitragsenkungen für die knapp 3,5 Millionen Mitglieder sei derzeit noch nichts entschieden, meinte ein TK-Sprecher.

Ein Sprecher des Verbandes der Angestelltenkrankenkassen in Siegburg bei Köln sagte: "Es ist möglich, dass sich unsere Beitragssätze im kommenden Jahr in Richtung 13,6 Prozent bewegen." Zuerst müssten aber alte Schulden und das Defizit dieses Jahres abgetragen werden. Der Bundesverband der Innungskrankenkassen in Bergisch Gladbach kündigte an: "Jegliche Einsparmöglichkeiten werden an die Versicherten weitergeben." Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor.

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