Fotos Siemens: Vom Telegrafen bis zur tiefen Krise
Mitte November 2006 durchsuchen Ermittler die Siemens-Büros in Deutschland und Österreich wegen eines Verdachts von Korruption bei Auslandsgeschäften. Siemens-Manager werden kurzfristig verhaftet, die EU-Kommission verhängt eine Rekordbuße wegen illegaler Preisabsprachen. In Darmstadt läuft ein Korruptionsprozess gegen Mitarbeiter. Der Konzern befindet sich in einer Krise. Heinrich von Pierer gibt seinen Posten auf.
Noch im selben Jahr gründete er zusammen mit Johann Georg Halske die "Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske".
Schon 1848 bekam das Unternehmen mit dem Bau der ersten elektrischen Ferntelegrafenlinie Europas von Berlin nach Frankfurt a.M.
Sein jüngerer Bruder Sir William Siemens (1823-1883) übernimmt 1850 die Londoner Agentur des Unternehmens.
1856 entwickelt Werner von Siemens mit dem Zeigertelegraf mit Doppel-T-Anker den so genannten Eisenbahntelegrafen.
Mit der Erfindung der Dynamomaschine 1866 kann elektrische Energie in großen Mengen wirtschaftlich zur Verfügung gestellt werden.
Mit dem nach Plänen der Siemens-Brüder gebauten Kabelschiff "Faraday" wurde 1874 ein Transatlantik-Telegrafenkabel von Irland in die USA verlegt.
Siemens & Halske stellte 1879 ihre erste elektrische Eisenbahn vor.
In Ungarn wird 1896 die erste europäische Untergrundbahn eingeweiht.
Die von Siemens in Serie gefertigte Tantallampe war nach Auskunft des Unternehmens die erste praktisch brauchbare Glühfadenlampe.
1914 wird das Berliner Industriegebiet Nonnendamm in Siemensstadt umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wird dann Carl Friedrich von Siemens "Chef des Hauses". Während der Wirtschaftskrise sinken Produktions- und Beschäftigtenzahlen, bei Machtergreifung der Nazis gibt es jeoch wieder einen Siemens-Aufschwung.
1924 stand der Name D-Zug für den ersten Siemens Rundfunkempfänger, ein dreistufiges Röhrengerät mit Trichterlautsprecher.
Im gleichen Jahr wagte sich Siemens erstmals an ein Verkehrsleitsystem: Eine Ampelanlage auf dem Potsdamer Platz in Berlin.
Der Krieg geht auch an den Siemenswerken nicht spurlos vorbei. Die Verluste belaufen sich auf rund vier Fünftel der Unternehmenssubstanz. Der Firmensitz von Siemens & Halske wird nach München verlegt.Dorthin verlagert sich auch die Führung und das Zentrum des Konzerns.
Schon 1952 fasst das Unternehmen mit dem Elektronenbeschleuniger wieder Fuß.
Der Ausschnitt aus dem Magnetkernspeicher eines elektronischen Digitalrechners aus den fünfziger Jahren symbolisiert Siemens Einstieg in die Datentechnik 1954.
1957 wird die Siemens Elektrogeräte AG gegründet.
1958 wird der erste Herzschrittmacher der Welt bei Siemens-Elema in Schweden entwickelt.
1981 steigt Siemens ins Halbleitergeschäft ein. Das Unternehmen baut einen 64-KB-Speicherchip.
1998 wird umgebaut. Heinrich von Pierer, mittlerweile Konzernchef, stellt ein Zehn-Punkte-Programm vor, der Konzern soll sich an der Börse orientieren. Pierer trennt sich von Epcos und Infineon.
2001 nimmt Siemens die Börsennotierung in New York auf. Pierer will eine weitere Expansionsphase einläuten.Silvester 2002 fährt erstmals der Transrapid in Shanghai.
2005 tritt Pierer auf der Hauptversammlung des Konzerns ab und wechselt auf den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden. Sein Nachfolger wird Klaus Kleinfeld. Kleinfeld verkauft das Handy-Geschäft an BenQ, die Firma geht pleite.
Mitte November 2006 durchsuchen Ermittler die Siemens-Büros in Deutschland und Österreich wegen eines Verdachts von Korruption bei Auslandsgeschäften. Siemens-Manager werden kurzfristig verhaftet, die EU-Kommission verhängt eine Rekordbuße wegen illegaler Preisabsprachen. In Darmstadt läuft ein Korruptionsprozess gegen Mitarbeiter. Der Konzern befindet sich in einer Krise. Heinrich von Pierer gibt seinen Posten auf.