Personalabbau bei Siemens in Mülheim Manager: Großauftrag in Ägypten schafft "etwas Luft"

Düsseldorf · Hoffnung für die 4800 Mitarbeiter des Siemens-Werkes in Mülheim. Ein Großauftrag in Ägypten verschafft dem Unternehmen in der Personalfrage nach Firmenangaben etwas Freiraum. Die notwendige Umstrukturierung soll nach Möglichkeit ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.

Siemens in Mülheim: Großauftrag in Ägypten schafft "etwas Luft"
Foto: AP, AP

Der soeben verabredete acht Milliarden Euro Volumen umfassende Auftrag von Siemens in Ägypten könnte den geplanten Abbau von 900 Stellen in Mülheim nach hinten verschieben. Dies sagte der Leiter des konventionellen Kraftwerkegeschäftes von Siemens, Willi Meixner, unserer Zeitung.

"Ägypten verschafft uns Luft, um die notwendigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen", so Siemens-Manager Meixner zu unserer Redaktion. Die Bedeutung des Auftrages sei "gewaltig", der Standort Mülheim von Siemens werde mit seinen 4800 Mitarbeitern davon profitieren, weil zwölf Dampfturbinen und 20 von insgesamt 24 Generatoren für Ägypten aus Mülheim kommen sollen.

Meixner hält es für möglich, dass Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze wegfallen, in Ägypten weiterbeschäftigt werden. Er warnt aber vor übertriebenen Hoffnungen: "Eine solche "Beschäftigung im Ausland findet sowieso nur auf freiwilliger Basis statt." Außerdem würden bei dem Milliarden-Projekt nur "spezielle Kräfte" wie Spezialisten für Projektleitung, Montage oder Inbetriebnahme aus Deutschland gesandt.

Ansonsten verweist Meixner darauf, dass Siemens im ganzen Konzern qualifizierte Mitarbeiter suche. Er bekannte sich zu einem Abkommen mit den Betriebsräten, "dass wir keine betriebsbedingten Kündigungen wollen". Die IG Metall will am Dienstag gegen den Stellenabbau bei Siemens demonstrieren.

(ots)
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