Sanierung bevorzugt Siemens hält an Problemsparten fest

München (rpo). Neustrukturierung statt Verkauf: Der Technologiekonzern Siemens will die beiden ergebnisbelastenden Sparten, den IT-Dienstleister SBS und den Kommunikationsbereich Com, vorerst nicht veräußern. "Unser erklärtes Ziel ist, SBS wettbewerbsfähig zu machen", sagte Vorstandsvorsitzender Klaus Kleinfeld dem "Handelsblatt".

Siemens habe auch deshalb ein großes Interesse an der erfolgreichen Sanierung des Bereichs, weil der Konzern mit seiner gesamten Informationstechnik ein Kunde von SBS ist. Auch der Bereich Com stehe derzeit nicht zum Verkauf, sagte Kleinfeld weiter. "Wir denken nicht über eine Trennung von Com nach, sondern darüber, wie wir alle Aktivitäten des Bereichs optimieren können."

Siemens hatte am 10. November mitgeteilt, dass SBS mit einem Minus von 427 Millionen Euro im vierten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht ist. Im Vorjahreszeitraum fehlten 28 Millionen Euro. Für das abgelaufene Geschäftsjahr summiert sich das Minus auf 690 Millionen Euro. Zuletzt hatte es wiederholt Spekulationen gegeben, Siemens könnte den IT-Dienstleister an einen Wettbewerber abgeben. Der Bereich will im In- und Ausland rund 5400 Stellen abbauen.

Die Kommunikationssparte Com erreichte laut Siemens-Bilanz ohne das inzwischen an den taiwanischen Elektronikkonzern BenQ verkaufte Handy-Geschäft im Schlussquartal mit 53 Millionen Euro wieder die Gewinnzone. Im Vorquartal waren noch 70 Millionen Euro Verlust angefallen. Im Gesamtjahr fiel das Ergebnis allerdings um 81 Prozent geringer aus als im Vorjahr.

(afp)
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